Ratgeber - Die Wimperntusche verklumpt, die Feuchtigkeitscreme verströmt einen ranzigen Geruch und der Lippenstift „schwitzt“ oder bröckelt. Anzeichen wie diese sprechen dafür, dass die Kosmetikprodukte das Ende ihrer Haltbarkeit erreicht haben. Doch wie lange sind Mascara, Lipgloss und Co. eigentlich brauchbar und was passiert, wenn sie darüber hinaus verwendet werden? Wie Kosmetik möglichst lange hält und warum abgelaufene Produkte entsorgt werden sollten, verrät der folgende Artikel.
Das Verfallsdatum: Wo steht es auf Kosmetikprodukten und warum ist es so wichtig?
Wer das Wörtchen „Mindesthaltbarkeitsdatum“ hört, denkt vermutlich zuerst an die verderblichen Lebensmittel in Kühlschrank und Vorratskammer. Allerdings unterliegen auch andere Konsumgüter dem sogenannten MHD, darunter die meisten Kosmetikprodukte. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit müssen alle Kosmetika, die nicht länger als 30 Monate haltbar sind, ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung aufweisen. Oft handelt es sich dabei um das Symbol einer Eieruhr, unter dem ein Datum aufgedruckt ist.
Das auf der Verpackung vermerkte Datum gibt darüber Auskunft, bis wann das jeweilige Produkt mindestens seine Beschaffenheit und Funktion beibehält. Wird die Kosmetik weiterhin genutzt, können Wirkstoffe ihre Wirksamkeit verlieren oder die Konsistenz ändert sich. Jedoch bedeutet ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum nicht, dass das Kosmetikprodukt nicht mehr nutzbar oder gar gesundheitsschädlich ist. Anders verhält es sich beim Verfallsdatum: Ist dieses überschritten, sollte das entsprechende Produkt entsorgt werden.
Kann die Haltbarkeit von Kosmetik 30 Monate überdauern, müssen die Hersteller auf der Packung einen Hinweis zur empfohlenen Verwendungsdauer aufdrucken. Hierbei handelt es sich um das Symbol eines geöffneten Cremetiegels, in dem eine Monatsangabe steht:
- 6M
- 12M
- 24M
Die Zahl gibt an, wie viele Monate die Kosmetik nach dem ersten Öffnen bedenkenlos genutzt werden kann.
Wie lange ist Kosmetik im Durchschnitt haltbar?
Die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten unterscheidet sich abhängig von ihren Inhaltsstoffen und deren Zusammensetzung. Wasserbasierte Produkte wie feuchtigkeitsspendende Tagescremes oder Körperlotionen sind für Keimansammlungen besonders anfällig. Daher sollten sie im Schnitt innerhalb eines Jahres verbraucht werden.
Eine besonders lange Haltbarkeit weisen Pflegeprodukte in Druckspraydosen auf, die nicht mit Sauerstoff in Berührung kommen. Meist können sie länger als ein Jahr gelagert und genutzt werden. Gleiches gilt für wasserfreie Kosmetikprodukte, zu denen Kompaktpuder oder Lidschatten zählen. Das Risiko, dass sich hierin Keime sammeln, ist vergleichsweise gering. Daher beträgt ihre tatsächliche Haltbarkeit sogar mehrere Jahre.
Naturkosmetikprodukte haben meist eine geringere Haltbarkeit als ihre konventionellen Pendants. Im Gegensatz zu klassischer Kosmetik enthalten sie keine Konservierungsstoffe oder chemische Zusatzstoffe, die Konsistenzveränderungen und Bakterienbildung drosseln. Daher ist Naturkosmetik durchschnittlich nur drei bis vier Monate haltbar.
Was passiert, wenn Kosmetikprodukte länger als empfohlen genutzt werden?
Abgelaufene Kosmetik – also solche, die ihr Verfallsdatum überschritten hat und bereits Konsistenz und Geruch verändert – sollte nicht länger genutzt werden. Schließlich besteht das Risiko, sich mit Creme, Lippenstift oder Foundation Bakterien und andere Keime auf die Haut aufzutragen. Die möglichen Folgen sind:
- Ausschläge
- Pickelbildung
- Rötungen
- Juckreiz
- Hautirritationen
Bereits von Keimen befallene Produkte, die an den Augen genutzt werden, wie Mascara, Eyeliner oder Kajal, können die Bindehaut reizen und dadurch eine Bindehautentzündung auslösen.
Wie lässt sich abgelaufene Kosmetik erkennen?
Wer verhindern möchte, dass abgelaufene Kosmetika mit Augen, Gesicht und Körper in Berührung kommen, kann zu einem einfachen Trick greifen. Beim ersten Öffnen wird auf der Verpackung das Datum vermerkt. Nach der empfohlenen Verbrauchsdauer können die Produkte vorsichtshalber entsorgt werden.
Alternativ helfen die eigenen Sinne dabei, die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten zu überprüfen. Verströmen diese einen ungewöhnlichen, ranzigen oder stechenden Geruch, ist davon auszugehen, dass sie bereits „gekippt“ sind. Weitere Anzeichen dafür sind:
- Farbveränderungen
- Änderungen in Form und Konsistenz
- Trennung der einzelnen Bestandteile voneinander
Der letzte Punkt gilt insbesondere für Cremes, Sonnenschutz, Primer und andere flüssige Produkte, die zugleich wasser- und ölbasierte Bestandteile enthalten.
Tipp: Kosmetik, die offensichtlich ihre Haltbarkeit überschritten hat, sollte über den Restmüll entsorgt werden.
Tipps für die längere Haltbarkeit von Kosmetik
Die richtige Aufbewahrung hilft dabei, die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten zu verlängern. Vorzugsweise werden Cremes, Pflegeprodukte und Make-up an einem kühlen und trockenen Ort gelagert. Sinnvoll sind separate Kosmetikschränke oder Schubladen. Kosmetik, die auf dem Schminktisch ihren Platz findet, sollte wenigstens vor direktem Sonnenlicht und Hitze geschützt sein.
Tipp: Um die Haltbarkeit von Kosmetika zu verlängern, sollte deren Verpackung erst geöffnet werden, wenn das jeweilige Produkt in Benutzung geht. Vor jedem Gebrauch empfiehlt es sich zudem, die Hände zuvor mit Seife zu waschen.