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Private Krankenversicherung: Wie ein PKV Tarifwechsel Kosten senken kann

 Ratgeber- Ein Wechsel des Tarifs innerhalb der privaten Krankenversicherung ist oftmals eine gute Möglichkeit, um den steigenden Beiträgen entgegenzuwirken. Während die Beiträge in der Regel durchschnittlich um etwa drei Prozent pro Jahr steigen, stellt das Jahr 2025 mit etwa zwölf Prozent eine Ausnahme dar, die viele Haushaltskassen belastet. Vor diesem Hintergrund kann ein gezielter Tarifwechsel eine effiziente Methode sein, um Kosten zu senken und dennoch beim selben Versicherer bleiben zu können.

Was versteht man unter einem Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung?

Ein Tarifwechsel innerhalb der privaten Krankenversicherung bedeutet konkret, dass Versicherte in einen neuen, häufig günstigeren Tarif wechseln, der bei geringeren Beiträgen einen ähnlichen Leistungsumfang aufweist. Das Recht darauf ist in Deutschland gemäß dem Versicherungsvertragsgesetz verankert.

Vor allem zum kommenden Jahr hin ist damit zu rechnen, dass viele privat Versicherte von diesem Recht Gebrauch machen. Schließlich zeigt eine aktuelle Analyse, des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, dass etwa 60 Prozent aller Versicherten zum Jahr 2026 hin mit einer durchschnittlichen Beitragserhöhung von 13 Prozent rechnen müssen. Aus diesem Grund sollten privat Versicherte rasch prüfen, ob sich ein PKV Tarifwechsel aktuell für sie lohnt.

Welche Vorteile bietet ein interner Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung im Detail?

Da in den meisten Fällen die bisherigen Altersrückstellungen erhalten bleiben und zudem keine neuerliche Gesundheitsprüfung notwendig ist, liegt der größte Vorteil genau hierin. Zwar kann es sein, dass der neue Tarif minimal reduzierte Leistungen aufweist, doch müssen Versicherte ihren Schutz nicht neu aufbauen. Dies ist fast immer dann der Fall, wenn der günstigere Tarif einen vergleichbaren Schutz aufweist. Der Verlust von bisherigen Altersrückstellungen droht nur dann, wenn ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung erfolgt.

Wie ist die private Krankenversicherung bei Tarifwechseln geregelt?

Nach § 204 VVG sind Versicherte in Deutschland grundsätzlich dazu berechtigt, ihren Tarif innerhalb eines Versicherers zu wechseln. Seitens der Verbraucherzentrale Hamburg wird darauf hingewiesen, dass lediglich mit geringfügigen Leistungseinschränkungen zu rechnen ist, die sich vornehmlich auf den Selbstbehalt sowie auf geringere Erstattungen auswirken. Trotzdem sollten Versicherte genau prüfen, welche Tarifvarianten zur Auswahl stehen und welche Bedingungen hinsichtlich ihres Gesundheitsstatus sowie der Leistungen gelten.

Wann lohnt sich der Tarifwechsel besonders?

Laut der Verbraucherzentrale ist die Prüfung eines möglichen Tarifwechsels stets dann angeraten, wenn die Beiträge der privaten Krankenversicherung überdurchschnittlich stark steigen oder der bisherige Tarif bereits vor einigen Jahren gewählt wurde. Selbiges gilt, wenn das Einkommen beispielsweise aufgrund eines Berufswechsels oder des Renteneintritts geringer ausfällt. Aktuelle Studien zeigen, dass sich durch einen gezielten Tarifwechsel mitunter mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen lassen.

Auf welche Schritte sollte besonders geachtet werden?

Damit der angestrebte Tarifwechsel auch tatsächlich einen finanziellen Mehrwert bietet, ohne dass der Versicherungsumfang signifikant verringert wird, ist ein schrittweises Vorgehen der beste Weg. Dieses sollte auf folgenden Punkten beruhen:

Analyse der Beitragshistorie sowie der aktuellen Versicherungsleistungen
Überprüfung der neuen Tarife mit Fokus auf potenzielle Leistungseinschränkungen und Gesundheitsprüfungen
Antrag auf Tarifwechsel der PKV
anschließende regelmäßige Überprüfung der Beitrags- und Leistungsentwicklung

Langfristig lassen sich Kosten durch einen Tarifwechsel der PKV senken

Ein interner Tarifwechsel innerhalb der privaten Krankenversicherung stellt eine fundierte Möglichkeit dar, Beiträge zu senken, ohne den Versicherer wechseln zu müssen und Alters­rückstellungen zu verlieren. Dabei gilt es zu beachten, dass der Leistungsumfang weiterhin in einem vergleichbaren Rahmen bleibt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Tarifwechsel zwar die monatlichen Beiträge reduziert, jedoch wesentliche Leistungen verloren gehen oder im Krankheitsfall hohe Selbstkosten entstehen.

„Viele privat Versicherte zahlen heute deutlich mehr, als sie müssten – und merken es oft erst, wenn wir gemeinsam die Alternativen prüfen.“ Erklärt Versicherungsexperte Ferdinand Steiner von der FinanzSchneiderei.