Promotion- In dicht besiedelten Wohnquartieren wie Harburg kommt es regelmäßig zu Reibungspunkten im Zusammenleben. Das gilt insbesondere dann, wenn Haustiere ins Spiel kommen.
Hunde zählen in Deutschland zu den beliebtesten tierischen Begleitern. Laut Statista lebten 2023 rund 10,6 Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Doch wo die Tierliebe auf unterschiedliche Vorstellungen in Sachen Ordnung, Ruhe oder Hygiene trifft, sind Konflikte nicht selten.
Typische Auslöser bestehen in anhaltendem Bellen, Verunreinigungen durch Hundekot oder Begegnungen ohne Leine im Innenhof. Solche Alltagssituationen reichen vielerorts bereits aus, um Spannungen zwischen Nachbarn zu erzeugen − besonders dann, wenn Rücksichtnahme und Kommunikation fehlen.
Was Hundehalter beachten müssen
Hundehalter tragen eine große Verantwortung – nicht nur für ihr Tier, sondern auch für die Wahrung des nachbarschaftlichen Friedens.
In Hamburg gilt eine allgemeine Anleinpflicht auf Straßen, Wegen und Plätzen. Davon ausgenommen sind lediglich eigens ausgewiesene Freilaufflächen. Das Hamburgische Hundegesetz schreibt zudem vor, dass niemand durch ein Tier gefährdet oder über das zumutbare Maß hinaus belästigt werden darf. Darunter fällt auch die Pflicht, Verschmutzungen wie Hundekot umgehend zu beseitigen und das Tier stets unter Kontrolle zu halten.
Kommt es dennoch zu einem Vorfall − etwa einem Biss oder einem Schaden an Gemeinschaftsflächen − müssen rechtliche Fragen geklärt werden. Bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der eigenen Ansprüche oder Pflichten, stellen kompetente Rechtsanwälte in der Nähe die richtige Anlaufstelle dar. Sie können fundierte juristische Einschätzungen zu der jeweiligen Situation liefern.
Gespräch oder gerichtliche Auseinandersetzung?
In vielen Fällen lassen sich Missverständnisse im persönlichen Austausch klären – beispielsweise, wenn es um Ruhezeiten, die Nutzung des Gartens oder das Verhalten im Treppenhaus geht. Gelingt dies nicht und verschärft sich die Situation durch wiederholte Vorfälle, werden oft andere Stellen einbezogen: Vermietende, Hausverwaltungen oder im letzten Schritt auch Gerichte.
Darüber hinaus schreibt Hamburg verpflichtend eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter vor. Diese schützt im Schadensfall, beispielsweise wenn ein Hund einen Radfahrer zu Fall bringt oder ein Kind erschreckt. Dennoch ersetzt sie nicht die Pflicht zur Vorsorge. Bei juristischen Streitigkeiten ist die Beweislage entscheidend. Augenzeugen, Tierarztberichte oder polizeiliche Protokolle sind für eine Klärung daher häufig ausschlaggebend.
Haustiere als Streitpunkt im Mietrecht
Auch in Mietverhältnissen entstehen zahlreiche Konflikte rund um Hunde. Ein grundsätzliches Verbot der Hundehaltung in Mietwohnungen ist laut aktueller Rechtsprechung nicht zulässig.
Vermieter:innen dürfen die Haltung jedoch einschränken, wenn sachliche Gründe dafür vorliegen, wie zum Beispiel Lärmbelästigung oder Beschwerden anderer Hausbewohner. Die Gerichte entscheiden dabei stets einzelfallbezogen und wägen die Interessen aller Beteiligten ab.
Laut dem Deutschen Mieterbund beschäftigt sich eine Vielzahl von Verfahren mit der Frage, was Mietern grundsätzlich zugemutet werden kann. Dies bezieht sich auf die Anzahl der Tiere, deren Verhalten und auch ihre Art und Größe. Entscheidend ist jedoch immer, ob das Zusammenleben im Haus erheblich gestört wird.
Rücksicht als Grundlage für funktionierendes Miteinander
Doch unabhängig von den rechtlichen Rahmenbedingungen bleibt eines zentral: Rücksichtnahme.
Menschen, die Hunde halten, sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein – gegenüber Mensch und Tier. Eine gute Erziehung, das Vermeiden potentiell belastender Situationen und ein wertschätzender Dialog mit den Nachbarn können Spannungen oft von vornherein entschärfen.
Auch umgekehrt hilft es, nicht jedes Verhalten vorschnell zu bewerten. Hunde bellen, bewegen sich und markieren. Entscheidend ist, ob dabei regelmäßig Grenzen überschritten werden und wie offen mit solchen Situationen umgegangen wird.
In einer vielfältigen Stadtgesellschaft wie Harburg braucht es also kein generelles Tierverbot. Es braucht gegenseitiges Verständnis und klare Regeln. Nur so gelingt das Miteinander − auch zwischen Haustieren und Nachbarn.
