Ratgeber - Wirtschaftliche, globale Trends haben in einer globalisierten Welt weitreichende Folgen – auch in der Region Hamburg-Harburg. Dieser Artikel zeigt, wie die wirtschaftlichen Entwicklungen die Region sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können, und welchen Herausforderungen sie sich künftig stellen muss.
Wie die Industrie die Wirtschaft beeinflusst
Die Industrien in Deutschland sind der wirtschaftliche Motor des Landes. Geht es den Industrie-Unternehmen gut, geht es der Wirtschaft generell gut. Ein solider Indikator wie es um die Wirtschaft gerade steht, ist der DAX – der deutsche Aktienindex. Er bildet die Perfomance der Aktienkurse der 40 größten Unternehmen in Deutschland ab.
Steigt der DAX-Preis, d.h. sein Wert, geht es diesen größten Unternehmen gut (oder zumindest bewerten das die Aktionäre so) und es kann ein wirtschaftlicher Aufwärtstrend erwartet werden. Sinkt der DAX dagegen, spricht das dafür, dass die Aktionäre ihr Kapital aus den Unternehmen abziehen, also ihre Aktien verkaufen. Die Unternehmen haben dann weniger Kapital für Investitionen zur Verfügung, was die Innovation hemmt. Dauert dieser Umstand an, beeinflusst er die wirtschaftliche Lage des Landes negativ.
Da mittlerweile der Großteil der Unternehmen in Deutschland (sowohl die großen DAX-Konzerne, als auch kleinere Unternehmen) international Handel treiben, beeinflussen auch wirtschaftliche Entwicklungen in anderen Ländern die hiesige Industrie enorm. Je nach Entwicklung kann das positive als auch negative Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft haben.
So beeinflussen wirtschaftliche Trends die Region
Hamburg ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort in Deutschland. Hier haben sowohl viele nationale als auch internationale Unternehmen ihren Sitz oder Zweigniederlassungen. Neben Innovation und Zukunftstechnologien ist hier auch die Logistik ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg Hamburgs als Wirtschaftsstandort.
CO2-arme & regenerative Energien
Ein derzeit starker wirtschaftlicher Trend ist der hin zu mehr grüner Energie und zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Nicht nur Deutschland ist bestrebt, seine CO2-Emissionen in Zukunft drastisch zu reduzieren, sondern auch andere Länder.
Dass der Standort Harburg attraktiv für Investitionen in die Zukunft ist, zeigen derzeit die Bauarbeiten am Hamburg Green Hydrogen Hub in Moorburg. Hier werden derzeit ein Wasserstoffkraftwerk sowie eine Wasserstoffanbindung an den Hamburger Hafen gebaut.
In Betrieb gehen soll das Netz 2027 und dann massiv zur Dekarbonisierung des Hafens beitragen. Die Kosten für dieses Projekt werden von der Stadt Hamburg sowie vom Bund mit über 250 Millionen Euro gefördert.
Globalisierung & Logistik
Als einer der größten Häfen in Europa und der größte in Deutschland ist der Hamburger Hafen zu einem wichtigen Standbein der hiesigen Wirtschaft geworden. Von hier aus werden Güter in alle Welt verschifft und entgegengenommen. Der Hamburger Hafen ist ein zentraler Umschlagspunkt für die internationale Logistik.
In den letzten Jahren schwächelte die Konjunktur jedoch weltweit. Insbesondere in China ist die wirtschaftliche Lage seit der Corona-Pandemie angespannt. Das wirkt sich auch auf den globalen Handel aus.
Im Jahr 2023 wurden im Hamburger Hafen daher 6,9 Prozent weniger Container als im Vorjahr umgeschlagen. Hauptgrund war der Rückgang des Handels mit China um 12 Prozent. In den beiden noch größeren Häfen Europas – in Rotterdam und Antwerpen – war der Containerumschlag sogar noch geringer.
Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie globale wirtschaftliche Entwicklungen die regionalen Wirtschaftsstandorte auch negativ beeinflussen können und wie durch die Globalisierung Probleme auf der anderen Seite der Welt zu regionalen Problemen werden können.
Welche wirtschaftlichen Herausforderungen kommen auf die Region zu?
Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Das wird die Wirtschaft und den Wirtschaftsstandort in den nächsten Jahren und Dekaden massiv verändern. Der Hamburg Green Hydrogen Hub ist hier erst der Anfang.
In Zukunft wird es für regionale Unternehmen immer wichtiger werden, ihre Produktions- und Logistikprozesse auf Nachhaltigkeit umzustellen. Sukzessive sollen dabei die Prozessschritte von CO2-Emissionen befreit werden. Das wird Unternehmen vor große Herausforderungen stellen – vor allem finanzielle. Hier muss der Bund und das Land unterstützen, damit regionale Unternehmen mit dieser Mammutaufgabe nicht allein gelassen werden.
Eine weitere Herausforderung, die sich jetzt schon in vielen Bereichen gezeigt hat, ist der Fachkräftemangel und der demokratische Wandel. Immer weniger junge Leute drängen in den Arbeitsmärkt. Zugleich geht die Boomer-Generation in Rente und hinterlässt riesige Fachkräfte-Lücken, die mit der jüngeren Generation nicht mehr geschlossen werden können. Auch bei diesem Problem sind Bund und Land gefragt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. dl