Derby-Time: FC Süderelbe nimmt Revanche am Kießbarg

111112fcs2 Neugraben- Dem Süd-Knaller zwischen dem FC Süderelbe und dem FTSV Altenwerder fieberten die Fußball-Fans seit Wochen entgegen. Kein Spiel elektrisiert den Fußball im Süderelbe-Raum so sehr wie dieses. Am Samstagmittag war

es endlich soweit. Doch die Freude wurde arg gedämpft, am Ende kam ein eher emotionsloses und wenig spektakulär anmutendes Spiel heraus, mit dem besseren Ausgang für den FCS.

Trotz eines 3:1 Sieges für die Blauen und der damit geglückten Revanche nach der 0:1 Hinspiel-Niederlage, kamen beide Trainer zu dem Schluss, das dieses Derby den rund 500 Zuschauern nur wenig Derby-Charakter bot. "Wir haben zu wenig gezeigt und vom FC Süderelbe kam auch nicht viel, dass war für ein so großes Spiel enttäuschend", so Torsten Bettin. Dieser Analyse schloss sich sein Gegenüber Jean-Pierre Richter fast nahtlos an: "Bis auf ein paar Nicklichkeiten, war es eine sehr einseitige Sache. Nicht besonders spektakulär."

Wirklich auf Augenhöhe begegneten sich die beiden Teams nur zu Beginn der ersten Halbzeit, in der viel taktiert und abgewartet wurde. Die erste Chance gab es in der 14. Minute zu verbuchen, als Mümin Mus vorm FTSV-Strafraum zum Schuss kam- Keeper Dennis Lohmann hatte aber keine Schwierigkeiten den Ball zu parieren. In der 42. Minute dann traf eben jener Mümin Mus mit einem gezielten Flachschuss in die untere Torecke - das 1:0.

Doch die Freude der FCS-Anhänger wehrte nur kurz, denn Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erzielte Alexander Kübler aus dem nichts den Ausgleich. "Das war das erste Mal, dass wir schlafmützig waren. Bis dahin gab es keine Torgefahr von Altenwerder und dann lassen wir von außen eine Flanke zu, die dann zum Ausgleich führt. Da zerschneiden wir uns dann alles", zeigte sich Richter verärgert.

Doch die Wut wich schon kurz nach Wiederanpfiff purer Freude, als der Kapitän des FC Süderelbe, Lennart Dobravsky das 2:1 besorgte. Nach einem Freistoß schraubte sich der Innenverteidiger in die Luft und wuchtete den Ball ins Netz. Insgesamt bot auch die zweite Halbzeit nur noch wenig Höhepunkte. Das lag zum einen an der schwachen Offensivleistung des FTSV, zum anderen aber in der mangelnden Durchschlagskraft des Favoriten. Richter sagte: "Ich habe den Jungs nach dem Spiel gesagt, dass es nicht sein kann, dass wir den Sack nicht frühzeitig zu machen. Wir haben Altenwerder viel zu lange im Spiel gehalten und lassen Kontersituationen, in denen wir Überzahl haben, einfach liegen."

Ausschlaggebend für den Sieg war letztendlich die individuelle Qualität, beispielsweise eines Mümin Mus oder Yannik Petschke. Die entscheiden dann so eine Partie, dass gestand auch Bettin ein: "Wir haben nie gesagt, dass wir auf Augenhöhe sind, dafür ist der Kader des FCS viel zu teuer. Wir sind Aufsteiger und da müssen wir woanders punkten." Am besten schon nächste Woche gegen Este 06/70. Denn sollte auch diese Partie verloren gehen, könnte der FTSV noch weiter unten reinrutschen. Der FC Süderelbe konnte durch den Sieg, Platz fünf festigen und hält mit nun 29 Punkten weiter Kontakt zur Spitze. (pw)