So verhindert die Behörde die Öffnung von Harburgs Wasserskianlage
Die Wasserskianlage am Neuländer See. Foto: André Zand-Vakili

So verhindert die Behörde die Öffnung von Harburgs Wasserskianlage

Neuland - Eigentlich wollte Siegfried Weckler die Wasserskianlage auf dem Neuländer Baggersee wie üblich am Gründonnerstag eröffnen. Das fiel wegen Corona aus. Das Bezirksamt hat es verboten, obwohl in Hamburg Sportanlagen, die im Freien liegen, genutzt werden dürfen. Was Weckler ärgert: Das Bezirksamt hat die Wasserskianlage kurzerhand zur Freizeiteinrichtung herab gestuft. Die Begründung: Bei den Nutzern würde die Freizeitgestaltung im Vordergrund stehen. "Diesen Satz kann man auf jeden Spoitart anwenden, wenn sie nicht von Profis betrieben wird", so Weckler.

"Diese plötzliche und für mich aus der Luft gegriffene Einordung kann ich nicht nachvollziehen", sagt Weckler. "Sie wirkt auf mich wie ein Notnagel, um um die Genehmigung zur Öffnung herum zu kommen. Die Entscheidung des Bezirksamtes ist deshalb sachlich falsch, weil Wasserskifahren und Wakeboarden ganz klar durch den  Deutschen Olympischen Sportbund als Individualsport belegt ist. Wakeboarder aus dem Sportkader der Bundeswehr trainieren regelmässig bei uns." Diese Einstufung des  Deutschen Olympischen Sportbundes läge dem Bezirksamt auch vor.

Die Anlage ist zudem als Sportanlage im Handelsregister eingetragen. Die Stadt Hamburg selbst wirbt im Rahmen ihrer Kampagne "Active City" mit der der Wasserskianlage, die dort auch als "Wassersportanlage" bezeichnet ist. Welt- Europa- und Deutsche Meister trainieren oder trainierten hier.

"Wir hatten natürlich ein Hygienkonzept vorgelegt, dass die Zahl der Sportler limitiert und direkte Kontakte ausschließt", so Weckler. "Und wir haben auch den Platz die uns selbst egsetzten hohen Maßstäbe umzusetzen. Wir können den Zugang in der aktuellen Situation so regeln, dass nur Sportler auf das Gelände kommen." Was ihn auch ärgert: "Wir wollten ein spezielles Angebot für Jugendliche machen, deren Leben in der letzten Zeit besonders eingeschränkt ist. Zwei stunden am Tag sollten für sie zur Verfügung stehen, um kostenlos fahren zu können." Das fällt jetzt flach.

"Die Entscheidung alles zu schließen ist schlicht ungerecht", findet Weckler. Rund um Hamburgs seien sämtliche anderen vergleichbaren Wasserskianlagen als Sportanlagen eingestuft und mit entsprechenden Auflagen auch geöffnet. zv