Harburg- Kurz vor Weihnachten sorgen zwei Harburger Sportvereine für Aufsehen. Die Turnerschaft Harburg und der HSC planen eine spektakuläre Fusion, das gaben die Verantwortlichen beider Klubs am Mittwochmittag
bekannt. Mit der Zusammlegung reagieren die Vorstände auf die "Veränderung in der Welt des Sports", wie es Peter Sielaff, Vorsitzender der TSH formuliert.
Das Ziel lautet so: "Wir möchten den Mitgliedern ein breites Sportangebot bieten, sowie den Leistungssport fördern. Diese beiden Komponenten können wir durch die Fusion ermöglichen." Außerdem glauben die Vorstände den Grad der Professionalität erhöhen und so den Entwicklungen erfolgreich begegnen zu können. Für die Umsetzung der Pläne ist eine Zweidrittel-Mehrheit der Mitglieder beider Klubs erforderlich, die Abstimmung soll im ersten Halbjahr den nächsten Jahres erfolgen.
Doch weder Sielaff noch Peter Spengler, Präsident des HSC, glauben, dass die Fusion an der Abstimmung scheitern könnte. "Wir haben die Abteilungsleiter über unser Vorhaben bereits informiert und auch unter den Mitgliedern gab es große Zustimmung", zeigt sich Sielaff zuversichtlich.
Die Idee für eine Verschmelzung fiel laut Sielaff beim Matjes-Essen im TG Heimfeld, als erstmals gegenseitiges Interesse ausgelotet wurde. Für Ehrhard Erichsen geht damit eine lange Suche zu Ende. Der Vizepräsident des HSC bemühte sich viele Jahre um eine Zusammenlegung mit einem anderen Verein. Eine Fusion mit Grün-Weiss Harburg kam im Jahr 2006 überraschend nicht zustande, umso glücklicher ist Erichsen jetzt.
Die Fusion drückt sich auch in beeindruckenden Zahlen aus. Bisher zählten die Turnerschaft Harburg 2.100 und der HSC 1.400 Mitglieder, bei einer Fusion würde sich der neue Verein zum zweitgrößten im Raum Harburg mausern. "Wir sind der Meinung, dass beide Klubs profitieren werden. Sowohl im HSC, als auch in der Turnerschaft Harburg gibt es Fachleute, die sich gut ergänzen würden", sagt Sielaff.
Wie die Mischung aus HSC und TSH in Zukunft heißen wird und welches Logo an der Vereinstühr prangen wird, darüber haben sich die Funktionäre noch keine Gedanken gemacht. Dazu sagt Sielaff: "Über die Namensgebung werden wir uns ganz zum Schluss unterhalten." Klar ist wohl nur, dass das Gründungsdatum der Turnerschaft 1865 übernommen wird, schließlich spielt Tradition auch in der Moderne noch eine große Rolle.
Ein entscheidendes Kriterium für die Zusammenlegung war außerdem die solide Finanzpolitik beider Parteien. "Wir haben uns gegenseitig in die Bücher geschaut und da ist alles in Ordnung", sagt Sielaff. Trotz der größeren finanziellen Möglichkeiten sollen aber auch in einer gemeinsamen Zukunft keine Großinvestitionen getätigt werden, die Offiziellen wollen sich nicht "überheben". Lediglich das Personal muss erweitert werden, eine zentrale Rolle spielt hierbei Pamela Wolter, die die sportlichen Abläufe koordinieren soll. (pw)