FC Süderelbe schlägt sich gegen den Bramfelder SV selbst

110820fscvsbramfeld Hausbruch- Das Kapitel am Sportplatz Jägerhof ist seit diesem Samstag für den FC Süderelbe endgültig beendet. Denn in zwei Wochen wird der Traditionsklub seine umgebaute Heimspielstätte am Kiesbarg feierlich einweihen. Gegen den Oberliga-Absteiger

Bramfelder SV hätte sich der FCS gerne mit einem Sieg vom Grantplatz in Hausbruch verabschiedet. Das Vorhaben scheiterte allerdings, denn das Team von Trainer Jean-Pierre Richter kam mit einer 3:5 Klatsche unter die Räder.

Bereits in der 10. Spielminute kassierten die Hausherren bei Backofen-Temperaturen den ersten Gegentreffer. "Nach der eigenen Offensivaktion schalten wir nicht schnell genug in die Defensive um und kassieren das Tor", so Richter. Danach raffte sich sein Team aber wieder auf und konnte durch den starken Eugen Götz ausgleichen (25. Minute). Der feine Techniker wurde von Hakan Menges mit einem "Zuckerpass"  bedient. Und mit etwas Glück hätte Süderelbe sogar in Führung gehen können. Mümin Mus und Menges hebelten die Bramfelder Abwehr mit zwei simplen Doppelpässen aus, der Rechtschuss von Mus streifte aber knapp am Pfosten vorbei.

In der zweiten Halbzeit ebneten eklatante Defensivschwächen und kapitale Aussetzer des FCS den Sieg für Bramfeld Beim 1:2 konnte ein Bramfelder Spieler bei einem Freistoß seelenruhig einschießen, die anderen Tore fielen allesamt nach Ballverlusten und Abspielfehlern. Richter bemängelte die Konzentrationsschwächen und sagte: "Wir haben entscheidende Fehler gemacht, die Bramfeld böse bestraft hat." Freuen konnten sich die zahlreichen Fans über die Moral ihrer Mannschaft, die trotz der schnellen Gegentore nicht aufsteckte. In der 65. Minute traf Mümin Mus per Foulelfmeter, nachdem Stürmer Daniel Rossa im Strafraum unsanft gelegt wurde. Danach witterten die Spieler nochmal Morgenluft, Bramfeld wirkte nach dem Tor alles andere als souverän. Ein Distanzschuss des eingewechselten Aron Kolako verfehlte nur knapp das gegnerische Gehäuse.

Kurz vor Schluss kochte die Stimmung unter den Spielern und Trainern nochmal richtig hoch. In der 83. Minute musste der schon mit Gelb verwarnte Lennart Dabravsky nach einem erneuten Rämpler den Platz verlassen. Für Turbulenzen sorgte anschließend die rote Karte für Aron Kolako. Ein Bramfelder Spieler wollte den Ball nicht rausrücken und ging in der anschließenden Rudelbildung angeschlagen zu Boden. "Das muss ich meiner Mannschaft auch einfach ankreiden, dass wir uns selbst dezimieren. Nach den Platzverweisen war es schwer, dass Ruder noch rumzureißen."

Das 3:5 in der Nachspielzeit besiegelte am Ende die Niederlage. "Uns fehlte in den entscheidenden Szenen der kühle Kopf, die Cleverness und Abgezocktheit", resümierte Richter treffend. Auf dem neuen Kunstrasenplatz soll in zwei Wochen alles anders werden. Doch davor muss der FCS noch im Auswärtsspiel beim SV Börnsen antreten. (pw)

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