Von der Straßengewalt zur deutschen Thaibox-Meisterin?

Helena Henneberg mit Sieger-Pokal für den ersten Ranglistenkampf. Foto: strWilstorf - Für die 18-jährige Wilstorferin Helena Henneberg steht am kommenden Sonnabend ein sportlicher Höhepunkt an: Ihr zweiter Ranglisten-Thaiboxkampf im Leichtgewicht bei einer K1-Gala im Hamburger Docks auf der Reeperbahn. „Das wird ganz schwer für mich, denn meine Gegnerin ist stark und erfahren“, weiß die junge Kämpferin.

Henneberg wäre, so ihr Trainer Muzaffer Kahriman vom Harburger „gym thai-attack“-Verein, „das große Talent der letzten Jahre im Frauen-Thaiboxen“, das eine erfolgreiche Laufbahn einschlagen und die deutsche Meisterschaft erreichen könne. „Sie bringt alles mit. Sie ist sehr zielstrebig, ehrgeizig und diszipliniert. Ich baue sie schrittweise auf“, erzählt der 39-jährige Kampfsportlehrer.

Im zarten Alter von zehn Jahren begann die “Box-Karriere“ der gebürtigen Russin Henneberg. Sie war verantwortlich für diverse Körperverletzungs- und Diebstahl-Delikte, die über die Jahre schwerer wurden und zu mehreren Anzeigen führten. „Ich hatte die Schule abgebrochen, war naiv und hatte die falschen Freunde. An der Erziehung meiner Eltern lag es jedenfalls nicht“, berichtet die begeisterte Musikliebhaberin.

Nach einer Vielzahl von Sozial- und Anti-Aggressionstraining-Stunden beim Verein „Rauchzeichen Harburg“, welche die Folge einer Verurteilung vor Gericht waren, lernte Henneberg, die jüngste von fünf Geschwistern, im Jahr 2008 ihren derzeitigen Thaibox-Trainer, Förderer und väterlichen Vertrauten kennen. „Sie ist mir beim Probetraining sofort als Talent und wertvoller Mensch aufgefallen“, meint Kahriman.

„Seitdem geht es in meinem Leben aufwärts. Ich will die Sozialpädagogik-Schule schaffen und sportlich erfolgreich sein. Von Nichts kommt nichts“, ist sich Henneberg sicher. (str)