Jannick Geisler: Der (Fast) Profi im Exklusiv- Interview

101228jannickgeisslerHarburg- Yannick Geisler steht womöglich vor einer großen Radsportkarriere. Der 18- jährige Schüler wechselt von der Harburger Radsport Gemeinschaft nach Bayern, um künftig für das Profi- Team "Heizomat",

um Titel zu kämpfen. Im Interview mit Harburg-aktuell.de, sprach Geisler über die Gründe für seinen Wechsel, sein neues Team und was er sich von 2011 verspricht.

 

Harburg-aktuell: Yannick, am Sonntag beim traditionellen Weihnachtscrossrennen, hast du gefehlt. Es wäre dein letztes Rennen im Trikot der Harburger Radsport Gemeinde gewesen. Wie sehr hat es geschmerzt, dass du absagen musstest?

Geisler: "Natürlich sehr, ich habe mich riesig auf das Rennen gefreut. Aber ich hatte eine starke Erkältung. Am Renntag hab ich es morgens probiert, aber ich habe keine Luft bekommen und dann hätte es keinen Sinn gemacht."

 

Harburg-aktuell: Ab dem  dem 01.01.2011 wirst du für Heizomat fahren. Mit welchen Gefühlen startest du?

Geisler: "Ich freue mich riesig und bin natürlich gespannt wie es wird, die großen Rennen mit zu fahren."

 

Harburg-aktuell: Du gehst ja nicht komplett nach Bayern, sondern wirst weiterhin in Harburg bleiben oder?

Geisler: "Ja genau! Also ich gehe auf das Alexander von Humboldt Gymnasium um mache nächstes Jahr mein Abitur. Deshalb werde ich  weiterhin in Harburg trainieren. Meinen Trainigsplan stimmt mein Coach Frank Plambeck mit Heizomat ab. Zu den Rennen und einmal im Monat, wenn wir die turnusmäßige Teamsitzung haben, fahre ich runter nach Bayern."

 

Harburg-aktuell: Wie sieht denn der Tagesablauf eine Fast- Profis aus?

Geisler: Eigentlich ist der wenig spektakulär. Morgens gehe ich zur Schule und Nachmittags trainere ich dann, leider im dunkeln, auf der Straße. Und wenn ich keine Ganztagsschule habe gehe ich in den Wald und ackere dort."

 

Harburg-aktuell: Mit erst 18 Jahren wechselst du früh das Fahrerlager, warum hast du dich zu dem Schritt entschiden?

Geisler: Die letzte U19 Saison war für mich super erfolgreich und ich wollte jetzt mit der U23 einfach den nächsten Schritt machen. Da kamen für mich einige Teams in Frage. Ich habe dann Bewerbungen geschrieben und dann hat mich Heizomat kontaktiert. Es kam zu einem lockeren Gespräch, in der Meinungen und Interessen ausgetauscht wurden. Die Verantwortlichen haben mir ein paar Tage Bedenkzeit eingeräumt, um mir Zeit zu geben, mich endgültig zu entscheiden. Kurze Zeit später habe ich dann zugesagt."

 

Harburg-aktuell: Welchen konkreten Unterschiede existieren denn zwischen den Teams?

Geisler: "Die Harburger Radsport Gemeinschaft ist ein Team, wo alle Alters- und Leistungsklassen vertreten sind, während Heizomat ein reines Kontinentalteam ist, dass sich auf Straßenrennen und die U23 Szene spezialisiert hat."

 

Harburg-aktuell: Die Konkurrenz und der Leistungsdruck werden im neuen Team steigen, hast du mögliche Rückschläge einkalkuliert?

Geisler: Die ersten zwei Jahre werden schon extrem schwer, die Rennen werden schneller und länger. Desweitern sind da Sportler  die fahren schon drei oder vier Jahre, dass sind natürlich die Leader, da muss ich mich erst einmal unterordnen. Trotzdem versuche ich das motiviert anzugehen. Ich werde jetzt im Frühjahr härter trainieren, denn viel Zeit bleibt nicht. Im März wartet in Köln schon das erste Rennen. Ich möchte mich einfach beweisen und mich für die U23 Nationalmannschaft empfehlen."

 

Harburg-aktuell: Hatte dein Wechsel auch finanzielle Gründe?

Geisler:  "Also im Profiradsport gibt es drei Kategorien: Das Pro-Team, in der man richtig Geld verdient, dann das Professional-Kontinental- Team und das Kontinental- Team. In der dritten Kategorie fahre ich. Da bekomme ich die Fahrtkosten, sowie mein Material bezahlt, dass ist natürlich gut. Bonuszahlungen erhalte ich aber nicht."

 

Harburg-aktuell: Was machst du denn wenn es mit der großen Radsportkarriere nichts werden sollte?

Geisler:  "Ob ich es packe oder nicht, entscheidet sich in den nächsten drei bis vier Jahren. Eine Profikarriere ist natürlich mein Ziel. Zurzeit überlege ich, ob ich mich jetzt ein Jahr voll auf den Radsport konzentriere, oder ob ich direkt ein Studium beginne. Grundsätzlich kann man im Pro- Bereich gutes Geld verdienen- da würde ich natürlich gerne hin."

 

Harburg-aktuell:  Am 9. Januar stehen die Deutschen Meisterschaften in Lorsch im Odenwald an, was rechnest du dir aus?

Geisler: Die Konkurrenz ist bei den Deutschen Meisterschaften natürlich extrem groß, da streiten sich acht, neuen Fahrer um die vorderen Plätze. Da wird ein Sieg wahnsinnig schwer. Dadurch das ich jetzt Krank war, bin ich etwas zurückgeworfen worden. Wenn ich aber einen guten Tag erwische kann ich in die Top five fahren."

 

Harburg-aktuell:  Zum Abschluss. Was wünscht du dir für das Jahr 2011?

Geisler: "Einfach in der U23 Klasse gut ankommen und alles andere werde ich sehen."

 

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