Geplantes Aviation-Tech-Center im Binnenhafen: Projekt ist geplatzt

121114KanalplatzHarburg – Eine schlechte und eine überraschende Nachricht aus dem Binnenhafen. Das Projekt Aviation-Tech-Center (Foto) ist geplatzt. Die zweite Nachricht:

Das 110 Meter lange und 14 Meter hohe Wohnschiff soll jetzt doch auf der Seite am Kanalplatz liegen. Zumindests davon wussten die Chefs der GroKo nichts. Das Flüchtlings-Wohnschiff soll nun doch am Kanalplatz neben der KulturWerkstatt festmachen?

Jürgen Heimath (SPD) und Ralf-Dieter Fischer (CDU) wollen das auch nicht kommentieren, es gebe ja doch jeden Tag neue Nachrichten. Heute berichtet nun NDR 90.3, dass das Wohnschiff erst Mitte Dezember – also später als geplant – kommt und dass es nicht am Lotsekai liegen wird, sondern auf der gegenüberliegenden Seite zwischen KulturWerkstatt und Fischhalle. Einer der Gründe: Am Lotsekai hätte man Teile des Kulturkrans abbauen müssen.

Tatsächlich ist das Wohnschiff viel größer, als es sich die meisten vorstellen. Einige werden sich noch an die Arche Noah erinnern, auf der der Niederländer Aad Peters eine kirchliche Erlebniswelt geschaffen hatte. Die Arche war im Frühjahr zu Gast im Harburger Binnenhafen. Sie ist rund 70 Meter lang und zwölf Meter hoch. Das Wohnschiff „Transit“ ist 110 Meter lang und 16 Meter hoch.

In die neuesten Nachrichten vom Wohnschiff platzt eine Nachricht, die von viel größerer Wucht ist und die, sollten alle Beteiligten mit offenen Karten spielen, den Senat und seine Flüchtlingspolitik durchaus in die Bredouille bringen könnte. Mehrere Quellen aus Wirtschaft und Politik haben auf Anfrage von harburg-aktuell.de bestätigt, dass sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik von seinem geplanten neuen Standort in Harburg verabschiedet hat.

Das Forschungszentrum sollte Hauptmieter eines Hochhauskomplexes, dem Aviation-Tech-Center, zwischen KulturWerkstatt und Fischhalle werden. Ein Investor war gefunden und die Süderelbe AG, welche zwei Jahre an dem Projekt gearbeitet hatte, sollte die Immobilie vermarkten. Nun also das Aus für das Projekt, das laut Eigenwerbung auf dem "Filetgrundstück in direkter Nachbarschaft zu den überregional bekannten Bauten des Channel Hamburg und der zum IBA-Gelände gehörenden Harburger Schlossinsel" entstehen sollte.

Ralf-Dieter Fischer sieht in der Absage einen klaren Zusammenhang. Das werde allerdings niemand so deutlich sagen. Die Beteiligten stimmen, so sickerte durch, gerade untereinander die „offizielle Version“ ab. Fischer: „Das wäre auch nicht die einzige Absage. Oder glaubt jemand, dass Heiko Hornbacher einen Beachclub betreiben will, der beste Aussichten auf ein Flüchtlingsschiff bietet?“ ag/zv