Fischhalle: Ein Blick in die kommende Location am Kanalplatz

160709Halle1Harburg – Es ist ein Hauch von Verpackungskunst á la Christo, der durch den Binnenhafen weht. Am Kanalplatz ist die Fischhalle von Werner Pfeifer ganz in weiße Plane gehüllt.

Kunst ist es nicht. Unter der Plane wird gearbeitet. Eine Fachfirma befreit das Mauerwerk von der Farbe. Innen ist bereits der Boden entfernt. Für Pfeifer sind die Arbeiten mit Höhe und Tiefen verbunden. Als echte Perle hat sich die Dachkonstruktion erwiesen. Das Gebälk ist in einem hervorragenden Zustand. Befreit von Farbe strahlt das Holz eine optische Wärme aus. „Das wird so bleiben“, sagt Pfeifer. Weniger Freude hat er an dem Mauerwerk. Die sandgestrahlten Steine sehen gut aus. Es gibt aber Probleme. „Es sind ungebrannte Tonziegel“, so der Journalist und Liedermacher. Die sind poröser als ein Schweizer Käse. „Ich würde gern die Optik erhalten“, so Pfeifer. Davon haben alle Fachleute bislang abgeraten. Bislang ist keine transparente Beschichtung gefunden worden, mit der man die Wand wetterfest machen und so vor Feuchtigkeit schützen kann. „Am einfachsten wäre es, die Fassade von außen zu dämmen“, sagt Pfeifer. Das sehe aber - auf den Punkt gebracht - im Vergleich zu Backstein „beschissen“ aus. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen“, so Pfeifer. Er will eine Lösung finden, durch die die Backsteinoptik erhalten bleibt.

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Das Dachgebälk hat sich als "Perle" erwiesen. Fotos: zv

Mit dem Bau selbst ist man im Zeitplan. „Im Dezember soll die Geschichtswerkstatt einziehen“, so Pfeifer. Bis dahin sind eine Mauer und eine Decke im westlichen Bereich (Richtung Blohmstraße) der Halle eingezogen. Dort wird die Küche, Lagerraum, das Büro des Hafenmeisters und eben die Geschichtswerkstatt ihren Platz finden.

Ob das Bistro dann schon eröffnet, ist noch unklar“, sagt Pfeifer. Bis dahin ist natürlich auch ein neuer Boden eingezogen, in dem es eine Fußbodenheizung geben wird. Der Außenbereich wird ohnehin noch die eine oder andere Umgestaltung erleben. Unter anderem wird die Kaimauer zur Einfahrt zum Kaufhauskanal um etwa 2,5 Meter ins Wasser verlegt. Dafür ist die Stadt zuständig. Auch das soll planmäßig klappen.

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Auf der Rückseite der Fischhalle ist die Backsteinmauer freigelegt.

Nicht ganz zufrieden ist Pfeifer mit den Kosten. Der Boom im Hochbau schlägt sich auf die Preise nieder. „Es gibt auch weniger Firmen, die Angebote abgeben“, sagt Pfeifer. Wer sich für die Arbeiten bewirbt, verlangt deutlich höhere Preise, als noch vor drei Jahren, als das Projekt konkreter geplant wurde. zv

Veröffentlicht 9. Juli 2016