Der verpollerte Ehestorfer Weg. Foto: zv
Der verpollerte Ehestorfer Weg. Foto: zv
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VollPfosten: Polizei und Bezirkamt verpollern wegen Elterntaxis Ehestorfer Weg

Eißendorf - Die Anwohner waren überrascht. Zum Beginn der vergangenen Woche rückte am Ehestorfer Weg ein zweiköpfiger Bautrupp an. Im Gepäck rund 80 Metallpoller. Kurz darauf kreischte der Trennschleifer. Jetzt steht dort zwischen Weusthoffstraße und Schattengang Länge von knapp 300 Metern stehen jetzt 63 Poller. Jetzt weht der optische Hauch von Grenzgebiet über den Fußweg, an den Wohnhäuser liegen.

Als Grund werden vor allem die Elterntaxis angeführt. Gegenüber des verpollerten und besonders breiten Fuß- und Radweg liegt die Elisabeth-Lange-Schule, eine Stadtteilschule auf die um die 900 Schüler gehen. Hier sind keine ABC-Schützen, sondern Schüler ab der fünften Klasse zu finden. Trotzdem werden offenbar viele von ihnen von den Eltern bis vor die Tür der Schule kutschiert, die seit 2021 das Prädikat „Sportbetonte Schule“ trägt.

Das löste eine Beschwerdelage aus. Denn die Elterntaxis fahren gern in eine der Zufahrten zu den Grundstücken gegenüber der Schule, um ihre Sprößlinge raus zu lasse und anschließend über den Bürgersteig zur nächsten Zufahrt zu fahren, um dann mit der Front zurück auf den Ehestorfer Weg zu fahren. Aber auch Paketlieferdienst nutzen, so berichten Anwohner, gern den breiten Streifen vor den Grundstücken, um dort bei einer Anlieferung zu halten.

Gespräche der Stadtteilpolizisten mit den Lenkern der Elternatxis, so war aus der Polizei zu hören, hätten wenig bis nichts gebracht. Dann ordnete ein Sachbearbeiter der Verkehrsabteilung der zuständigen Wache an, dass dort Maßnahmen zu treffen sind. Welche genau, das legt die Polizei nicht fest. Zuständig für die Umsetzung ist das Bezirksamt. Dort wird festgelegt, welche und wie die Poller aufgestellt werden. In dem Fall wurde "Sperrpfosten - Ortsfest", gefertigt aus feuerverzinktem Quadratrohr, bei einer Firma in Bochum bestellt. Es ist so ziemlich die günstigste Variante.

Der Aufbau verschlang knapp eine Arbeitswoche. Zwei Mann waren damit beschäftigt die Gehwegplatten aufzuflexen und die Poller zu versenken. Das Duo bekam schon da den Unmut der Anwohner zu spüren. Auch die Polizei berichtet von Beschwerden. Andere Anwohner, wenige, sind zwar unglücklich mit der Umsetzung, aber froh, dass der Gehweg nicht mehr von Fahrzeugen genutzt werden kann.

Glücklich mit der Umsetzung ist man ist man zumindest  nicht bei der Polizei. "Man wird sich das noch einmal anschauen müssen", sagt ein Beamter. Demnächst soll es, wenn es geht mit dem Bezirksamt, einen Ortstermin geben. zv