Harburg - Vor 150 Jahren gründeten Ärzte, Beamte, Kaufleute und Offiziere in Harburg den „Kreis-Verein zur Pflege
der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“, den Vorläufer des heutigen Harburger Roten Kreuzes. Rund 300 Gäste kamen am Freitag zu einem Festakt, bei dem es nicht nur um Vergangenes, sondern auch um Gegenwart und Zukunft im DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e.V. ging.
Als prominente Gäste beim Festakt im Privathotel Lindtner begrüßten Präsidium und Vorstand des DRK Harburg unter anderem Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die zugleich Schirmherrin der Jubiläumsveranstaltung war. Auch der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter, und den Vizepräsidenten des DRK, Dr. Volkmar Schön, waren als Gäste dabei.

Anstelle von Ansprachen fanden auf der Bühne drei Talkrunden statt, in denen die Moderatorin, Vanessa Seifert, in lockerer Form jeweils drei bis vier Gäste interviewte. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank verwies beispielhaft auf das DRK-Hospiz als ein Projekt, das sie besonders beeindruckt habe.

Laut den Grundsätzen des Roten Kreuzes sei „Hilfe allein nach dem Maß der Not“ zu gewähren, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter. „Das gelingt hier in Harburg in einem der größten und erfolgreichsten Kreisverbände ganz außergewöhnlich gut.“ Harald Krüger, langjähriger Vorstand des DRK Harburg, sieht das Harburger Rote Kreuz gut aufgestellt, um auch weiterhin dort aktiv zu sein, wo Hilfe gebraucht wird.

Das Harburger Rote Kreuz gehört damit zu den ältesten Rotkreuz-Verbänden. Dass sich der Kreisverband zugleich immer wieder neuen Erfordernissen anpasst und dabei „jung bleibt“, bekräftigte auf dem Podium neben Karin Bischoff, stellvertretender Vorstand, auch die 22-jährige Hannah Machoy, die eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin beim Harburger Roten Kreuz absolviert. Sie steht für die nächste Generation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich mit den Ideen der Hilfsorganisation identifizieren.
Über neue oder zukünftige Hilfsangebote berichteten Thorben Goebel-Hansen, Leiter des im Sommer 2018 eröffneten Harburg-Huus für Obdachlose, und Harald Halpick für das geplante Modellprojekt „Ankerplatz“ mit einem in Deutschland einzigartigen Angebot für Demenzerkrankte. Lothar Bergmann, Präsident des DRK Hamburg-Harburg, fand ein passendes Schlusswort: „Es ist erstaunlich, wie jung man mit 150 noch sein kann, wieviel Zukunft noch vor einem liegt! Man muss nur Rotes Kreuz heißen . . . “
Danach setzten die Sängerinnen und Sänger von Gospel Train unter der Leitung von Peter Schuldt mit einem mitreißenden Kurzauftritt den Schlussakkord des Festaktes. Der bekannte Jugendchor hatte 2017 eine vom Harburger Roten Kreuz initiierte Charity-Konzertreise in Lettland zugunsten des Lettischen Roten Kreuzes unternommen. (cb)

Der vielfach ausgezeichnete Jugendchor Gospel Train sorgte für einen musikalischen Glanzpunkt. Foto: Christian Bittcher

Bernd Meyer und Sonja Hausmann von der Sparkasse Harburg-Buxtehude nehmen Harburgs Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen in ihre Mitte. Foto: Christian Bittcher

Udo Stein (Wirtschaftsverein) im Gespräch mit Thorsten Römer (Museum) und Notar Thomas Nesemann. Foto: Christian Bittcher

Prachtvolle Kulisse für den Festakt: Der vollbesetzte Saal des Hotels Lindtner. Foto: Christian Bittcher

Lothar Bergmann und Harald Krüger erhalten von Christian Reuter (Mitte) für 150 Jahre die Urkunde und die Medaille. Foto: Christian Bittcher