Behörde erteilt Baugenehmigung für neues Containerlager in Harburg

WetternstrasseUnterkunftHarburg - Schlechte Nachrichten für die Anwohner der Wohnunterkunft Wetternstraße: Ab Januar entfällt der Wachdienst und das Bezirksamt hat die Baugenehmigung für eine weitere Unterkunft erteilt.

Jetzt können im ersten Quartal 2013 im nur 300 Meter entfernten Communionsweg (Gewerbegebiet Lewenwerder) Wohncontainer für 120 Flüchtlinge und Wohnungslose aufgestellt werden.

Das hat Harburgs Sozialdezernent Holger Stuhlmann im Sozialausschuss der Bezirksversammlung mitgeteilt. Spätestens im März sollen dann auch die ersten Bewohner einziehen.

 

De facto heißt das: Die Unterkunft Wetternstraße, in der zurzeit 170 und demnächst weitere 20 Personen untergebracht sind, wird auf mehr als 300 Plätze aufgestockt. Denn die Verwaltung der Wohncontainer in Lewenwerder wird nach Informationen von harburg aktuell von der Wetternstraße aus geregelt. Die Bürgerinitiative Wetternstraße kümmert sich zwar aktiv um ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn in der bestehenden Unterkunft, die Anwohner machen aber auch immer wieder schlechte Erfahrungen. „Das geht los, wenn die Heimleitung Feierabend macht“, sagt Peter S. aus der Wetternstraße. In seinem Garten treffe er häufig auf fremde Menschen, einmal sei er auch schon beklaut worden. Es gebe zwar einen Wachdienst, aber die Bewohner der Unterkunft wüssten ganz genau, wann der unterwegs sei. Peter S.: „Kaum sind sie weg, gibt’s wieder Unruhe.“ Am meisten ärgere ihn, dass der Heimleiter alles abstreite und so tue, als habe er die Situation im Griff.

Diesen Eindruck wollte offensichtlich auch Thomas Brandl vom Harburger Sozialamt im Ausschuss erwecken. Nach Auskunft des staatlichen Dienstleisters fördern & wohnen, der die Unterkunft betreibt, gebe es keine „aktuelle Situation“. Der Wachdienst habe keine besonderen Vorfälle registriert. Für die Anwohner sei die Situation „wesentlich ruhiger und angenehmer“ geworden.

Und dann kam der Hammer: Brandl teilte mit, dass der Vertrag mit dem Wachdienst nur noch bis zum 31. Dezember laufe. Eine Verlängerung sei aus Sicht von fördern & wohnen wirtschaftlich nicht zu vertreten. Der Ausschuss nahm die weitere schlechte Nachricht erst einmal zur Kenntnis und will jetzt die nächste Sitzung des Runden Tischs mit den Anwohnern abwarten. Der tagt am Freitag. mz