Harburg - Das „Wilde Wäldchen“ am Kanalplatz ist für viele eine der „Kostbarkeiten“ des Harburger Binnenhafens. Auf dem mehr als 2000 Quadratmeter großen Gelände steht ein alter Röhrenbunker aus dem 2. Weltkrieg, der mittlerweile von einem wilden Baumbestand bewachsen ist.
Davor und daneben gibt es freie Kaiflächen zum Wasser hin, die zur Zeit als Parkplatz der Fischhalle Harburg und des Museumshafens Harburg sowie als Versorgungsweg der dort liegenden Schiffe genutzt werden. Die große Außenfläche lädt viele Harburger dazu ein, hier spazieren zu gehen. Kinder spielen in dem kleinen Wäldchen mit ihren Eltern.
„Das Gelände ist die letzte Freifläche in dem neuen Stadtteil Harburger Binnenhafen mit einem natürlichen Grün- und Baumbestand. Nach dem Willen der Bezirksversammlung soll der Kanalplatz-Mitte als letzte Freifläche im Quartier vermarktet werden, um den Freizeitwert des Geländes möglichst lange zu erhalten“, sagt Werner Pfeifer von der Fischhalle Harburg.
Aus dem Kreis der Anwohner und der Fischhalle Harburg hat sich eine Anwohnerinneninitiative gebildet, die dieses Areal gerne weiterhin als eine Flaniermeile für Erwachsene, „Tobezone“ für Kinder und Grünfläche für Naturliebhaber erhalten und nutzen möchte. Pfeifer: „Ziel sollte es sein, in einem immer enger werdenden Stadtteil freie und möglichst „wilde“ Flächen für alle Harburger zu gestalten. Dies würde die Attraktivität des neuen Quartiers „Harburger Binnenhafen“ enorm steigern.“
Das Hamburger Planungsbüro „Planung & Moderation“ von Joachim Möller ist von dieser Idee begeistert und hat seine kostenlose Hilfe für die Erstellung eines ersten Konzeptes angeboten. Dieses Konzept wurde mit zahlreichen Anwohnern, dem Museumshafen Harburg und dem jetzigen Pächter des Geländes, der Fischhalle Harburg abgestimmt. Es soll ein Anstoß für die Bezirksverwaltung und die Öffentlichkeit sein, sich Gedanken über eine „gemeinnützige“ Nutzung der Freifläche zu machen.
Das Konzept enthält unter anderem Vorschläge für einen „Fledermausbunker“, die Einrichtung einer kleinen Werft für ein „Schulschiffprojekt“ der Schule Maretstraße, den Erhalt einer „wilden“ und nicht gestalteten Grünfläche für Kinder, einen freien Fuß- und Rettungsweg entlang der Kaimauer, einen Bouleplatz und eine mobile Skateranlage.
„Für temporäre Nutzungen würde die Fläche zudem für Kunstaktionen, Events und das Binnenhafenfest zur Verfügung stehen. Alles das sind nur Ideen und Vorschläge“, sagt Werner Pfeifer und fügt hinzu: „Wir würden uns freuen, wenn dieses Konzept auch bei der Bezirksverwaltung auf Zustimmung stoßen würde. Unser aller Ziel sollte es sein, die Lebensqualität im Quartier für alle Bewohner und Besucher zu verbessern.“ (cb)
