Von der Schließung betroffen: Karstadt am Schloßmühlendamm. Foto: Christian Bittcher
Von der Schließung betroffen: Karstadt am Schloßmühlendamm. Foto: Christian Bittcher

Bitter für Harburg: Galeria Karstadt-Filiale wird dicht gemacht

Harburg – Schwerer Schlag für Harburgs Einzelhandel: Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Dazu gehört auch der Standort Harburg. Dort fand am Montag ab 14 Uhr eine Mitarbeiterversammlung statt. Die Filiale prägt seit der Eröffnung im Jahr 1927 die Harburger Innenstadt.

Die Harburger Filiale gehört zu den Filialen, die bereits zum 30. Juni geschlossen werden. Auch die Filiale in Wandsbek ist betroffen. Nach Medienberichten verlieren gut 180 Beschäftigte der beiden Warenhäuser ihren Job.

Von derzeit fünf Hamburger Galeria-Filialen bleiben dann nur noch drei übrig: Mönckebergstraße, Alstertal-Einkaufszentrum und Osterstraße in Eimsbüttel sollen erhalten bleiben.

"Es ist sehr bedauerlich, dass ein Universalversorger aus der Mitte Harburgs verschwindet. Es ergeben sich aber Gestaltungsmöglichkeiten, für die es schon in der Vergangenheit entsprechende Planungen gab", sagt Franziska Wedemann, Vorsitzende des Wirtschaftsvereins. "Harburg wird gleichzeitig die Chance einer völligen Umgestaltung mit einer Brücke in den Binnenhafen und damit der Entwicklung eines attraktiven Quartiers gegeben, das wirklich für alle attraktiv ist und Harburg auch wieder zu einem Oberzentrum macht."

"Wir bedauern sehr, dass unser traditionsreiches Kaufhaus Karstadt im Juni schließen muss", sagt Antonia Marmon, Geschäftsführerin vom Harburg Marketing, und fügt hinzu: "Das Team um Karstadt Harburg war Mitbegründer der damaligen Aktionsgemeinschaft Harburg und somit Grundsteinleger für den heutigen Harburg Marketing e.V.  Für die Harburger Innenstadt bedeutet die Schließung den Verlust einer Institution und für uns als Verein den Verlust eines jahrelangen aktiven und engagierten Mitglieds."

Außerdem betont Harburgs Citymanagerin: "Als Harburg Marketing e.V. entwickeln wir Ideen und befassen uns neben den Herausforderungen, die sich aus der Schließung ergeben, auch mit den Chancen, die sich durch eine nachhaltig attraktive Weiterentwicklung des Standorts für unsere Harburger City ergeben. Ziel muss es sein, dieser zentralen Lage rund um den neu gestalteten Herbert-und-Greta-Wehner-Platz neue Strahlkraft zu verleihen und einen Ankerpunkt für die umliegende City Harburgs zu schaffen."

„Ich bedauere die Schließung der Harburger Karstadt-Filiale sehr, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so der Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher. Er übt sich auch in Zweckoptimismus.  Schumacher: "Nun ist es unsere gemeinsame Aufgabe, einen längeren Leerstand zu vermeiden. Wir werden neue Ideen für das Gebäude und das Grundstück im Herzen der Harburger Innenstadt entwickeln. Bis dahin kann ich mir gut eine Zwischennutzung wie im ehemaligen Karstadt Sport an der Mönckebergstraße vorstellen, die nicht nur den Leerstand vermeidet, sondern auch neue Besucherinnen und Besucher anzieht. Wir werden diese Chance nutzen, Harburg neu zu gestalten und zu einem lebenswerteren Ort zu machen.

Uwe Schneider, Kreisvorsitzender der CDU, hat die Schließung "erwartet". "Das war absehbar, nachdem wir bei der letzten Schließungsrunde mit einem blauen Auge davongekommen sind.  Das ist bedauerlich", so Schneider. "Wir müssen aber mit den geschaffenen Fakten zurecht kommen. Jetzt sind wir gefordert, die Fläche städtebaulich so zu entwickeln, dass wir für Harburg einen positiven Effekt erwirken." cb / zv