Die Knoopstraße soll zur Gemeinschaftsstraße werden

Die Knoopstraße. Foto: jojoHarburg – CDU und GAL wollen eine der Hauptverkehrsstraßen im Harburger Innenstadtbereich zur Gemeinschaftsstraße machen, die Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer gleichberechtigt nutzen sollen. Betroffen ist die Knoopstraße auf der gesamten Länge zwischen dem Verkehrsknoten vor dem Finanzamt und der Bremer Straße. Damit würde in Harburg nach der Abschaffung von Tempo 60 auf der B 75 das zweite Prestigeprojekt der Grünen umgesetzt werden. Die Folgen der Einrichtung einer Gemeinschaftsstraße an der Stelle sind nicht absehbar. Bislang haben die Politiker noch nicht geprüft, welche Auswirkungen die Maßnahme hat.
Es ist der große Wurf, den Ralf-Dieter Fischer, Rolf Bruhns, Ronald Preuß und Kay Wolkau wollen. Denn der Vorschlag der Verwaltung, die die Neue Straße zur Gemeinschaftsstraße machen wollte, wurde als zu piffig abgetan. „Diese Bereiche wären vermutlich relativ einfach und zügig umzugestalten“, heißt es im gemeinsamen Antrag, der auf der kommenden Bezirksversammlung eingebracht wird, „Der eigentliche positive Nutzen eines Gemeinschaftsstraßenprojekts wäre dort jedoch kaum zu erzielen.“
Deshalb sollen die Knoopstraße und die Harburger Schloßstraße im Binnenhafen bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt zur Planung und Umsetzung angemeldet werden. Dabei, so wird ausdrücklich erwähnt, hat die Knoopstraße Priorität. CDU-Fraktions- und Kreischef Fischer hofft auf eine Verkehrsberuhigung. „Die Museumsmeile und der Museumsplatz werden attraktiver“, sagt er.
Allerdings stehen die Empfehlungen der Fachbehörden noch aus. Fischer räumt ein, dass bislang nicht klar ist, welche Folgen auf Anwohner, Autofahrer oder die Harburger Geschäftsleute und den Nahverkehr zukommen. Unklar ist auch, wie die Verkehrsführung dann auf dem Harburger Ring aussehen wird, der dann kein Ring mehr sein wird. So wird in Teilen der CDU der Plan einer Gemeinschaftsstraße auch als eine unausgegorene Vision angesehen, die man als Gegenpunkt zur Idee der Verwaltung setzt.
Fischer betonte, dass die Fraktion hinter dem Vorschlag steht. Tatsächlich soll es intern auch Kritiker geben, die nicht nur in der Sache skeptisch gegenüber stehen, sondern durch das von der GAL geprägte Vorhaben einen weitern Schritt zum völligen Profilverlust der CDU sehen. zv