Harburg - Der ehemalige Fegro-Markt an der Schlachthofstraße wird wieder zum Notquartier. Wie bereits 2015 werden dort wieder Flüchtlinge untergebracht. Diesmal sind es Ukrainer, die dem Krieg in ihrer Heimat entkommen sind.
Bereits Freitagnachmittag rückten Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr an, um die 11.500 Quadratmeter große Halle unter Leitung des DRK herzurichten. Dicht an Dicht wurden Feldbetten aufgestellt. Sie sollen 600 Menschen einen Schlafplatz bieten.
Die Betreuung der Unterkunft übernimmt das Deutsche Rotes-Kreuz. Zwischen den Betten werden noch Trennwende aufgestellt.
Erste Flüchtlinge werden bereits für den Sonnabend erwartet. Sie werden dort registriert, auf Corona getestet und versorgt.
2007 war das Gebäude feriggestellt und von der Fegro als Großmarkt genutzt worden. Bereits Anfang 2015 machte der Standort wieder dicht. Das Konzept, sich als dritter Großmarkt neben Handelshof und Metro zu etablieren, war nicht aufgegangen. Das Gebäude wurde verkauft. Der neue Besitzer vermietete es nur ein paar Monate später langfristig an die Stadt, die angesichts der Flüchtlingskrise damals händeringend Standorte suchte.
2016 wurde der Standort wieder geschlossen. Zum G20-Gipfel 2017 übernahm die Polizei den Gebäudekomplex, um dort die zentrale Gefangenensammelstelle einzurichten. Nach dem Gipfel zog die Soko Schwarzer Block dort ein, die 3.400 Ermittlungsverfahren gegen mehr als 850 namentlich bekannte Beschuldigte führte. 2018 wurde die Sonderkommission aufgelöst. Seitdem stand das Gebäude leer. zv