Rosengarten-Emsen - Schon seit 1992 finden sich jährlich im kleinen Ort Emsen in der Gemeinde Rosengarten immer wieder ein paar Freunde der Simson-Duos, um ein Rennen zu veranstalten.
Emsen wird am Sonnabend, 30. August, ab 14 Uhr am Dibbersener Weg wieder zu einem Mekka für besondere Motorsport-Individualisten. Mit dem dreirädrigen Fahrzeug namens „Duo“ aus der ehemaligen DDR wird hier alljährlich der Grand Prix von Emsen ausgetragen.
Diese Duos wurden in der ehemaligen DDR eigentlich für gehbehinderte Menschen gebaut. Basierend auf Bauteilen der Simson-Schwalbe wurde ein Fahrzeug konstruiert, bei denen zwei Personen nebeneinander zwischen den Hinterrädern sitzen können. Das Vorderrad befindet sich mittig vorn am Fahrzeug. Im Originalzustand wurden Bremsen, Schaltung und Gas an der Lenkung montiert. Gebremst wird, indem die Lenkung nach vorn gedrückt wird.
Im Laufe der Jahre, als sich nach der deutschen Wiedervereinigung das Duo-Rennen in Emsen zur Kult-Veranstaltung entwickelte, wurden die meisten Fahrzeuge immer mehr für Rennen umgestaltet. Das Dach wurde abgebaut, überflüssige Teile demontiert und auch bei der Schaltung und beim Gas haben einige Teilnehmer doch lieber wieder auf Fußpedale umgerüstet. All dies nur, um einige Runden auf der Emsener Rennpiste konkurrieren zu können.
Bei den Motoren gibt es sogar noch Neuteile und neue Motoren zu kaufen. Dies hängt schlicht mit dem deutschen Einigungsvertrag zusammen. Alle bis zum Jahr 1990 in der DDR zugelassenen Kleinkrafträder dürfen darum bis heute 60 km/h fahren. Das sorgt dafür, dass alte Fahrzeuge mit der alten Fahrgestellnummer neu aufgearbeitet werden und alles - außer dem Fahrgesell - dann neu gemacht wird.
Defakto ist es dann ein neues Fahrzeug, das aber als vor 1990 zugelassen gilt und somit weiterhin Tempo 60 fahren darf. Von diesem Effekt profitiert auch der Duo-Club, so dass die Ersatzteil-Versorgung zumindest für die Motoren funktioniert. Bei Duo-spezifischen Teilen muss dann eben improvisiert werden.
Für Überraschungen sorgt bei den Rennen vor allem der Wassergraben. Auch wenn der Fahrer nicht gleich mit seinem Duo darin stecken bleibt, kann in den Vergaser eindringendes Wasser für einen Ausfall während der folgenden Runde sorgen.