Rund 120 Motorradfahrer und zahlreiche Freunde sowie Angehörige am Nincoper Deich, um an Marcel B. (+18) zu erinnern. Foto: Lenthe-Medien
Rund 120 Motorradfahrer und zahlreiche Freunde sowie Angehörige am Nincoper Deich, um an Marcel B. (+18) zu erinnern. Foto: Lenthe-Medien
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Ein Jahr nach tragischem Unglück: 120 Biker gedenken Marcel B.

Neuenfelde - Am Sonnabendnachmittag versammelten sich rund 120 Motorradfahrer und zahlreiche Freunde sowie Angehörige am Nincoper Deich, um an Marcel B. (+18) zu erinnern. Vor fast genau einem Jahr war der junge Mann an dieser Stelle bei einem schweren Motorradunfall ums Leben gekommen.

Die Gedenkfahrt, die von Freunden organisiert wurde, führte die Teilnehmer zur Unfallstelle. Dort hielten die Biker und Begleiter an, legten Blumen nieder, zündeten Kerzen an und gedachten gemeinsam in stiller Anteilnahme Marcel.

Für die Eltern Nicole (52) und Marco B. (54) war es ein besonders emotionaler Moment. Sie umarmten sich an der Unfallstelle, Tränen flossen. Auch die Großeltern Astrid (75) und Hans Peter Strüver waren sichtlich bewegt. Nicole B. beschrieb, wie gegenwärtig der Verlust für sie noch immer ist: „Es fühlt sich an, als wäre es gerade erst passiert. Wir erwarten immer noch, dass Marcel zur Tür kommt.“ Sie besucht täglich das Grab ihres Sohnes in Jesteburg und findet Trost im Austausch mit Marcels Freunden.

Opa Hans Peter betonte, wie wichtig der Zusammenhalt in der Familie und im Freundeskreis ist: „Wir fahren oft mit unseren E-Bikes vorbei und denken an Marcel. Die Unterstützung von Marcels Freunden hilft uns sehr.“

Auch Marcels Freundin Malina (19) und Alezia-Noa (18), die bei dem Unfall schwer verletzt wurde, waren Teil der Gedenkfahrt. Malina berichtete, dass der Schmerz zwar nachlasse, die Erinnerungen aber immer wieder aufbrechen. Gemeinsam mit anderen hatte sie die Veranstaltung organisiert, um Marcel zu ehren und anderen einen Raum für ihre Trauer zu geben.

Alezia-Noa, die damals als Sozia auf dem Motorrad saß, erinnerte sich an die schwierige Zeit nach dem Unfall und daran, wie wichtig es ist, das Erlebte zu verarbeiten. Körperlich ginge es ihr heute wieder gut.

Die Teilnehmer der Gedenkfahrt verweilten rund fünfzehn Minuten an der Unfallstelle. Trotz der dort geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 wird der Nincoper Deich weiterhin von vielen als Rennstrecke genutzt – eine Tatsache, die Freunde und Familie kritisch sehen. Sie hoffen, dass die Unfallstelle als Mahnmal erhalten bleibt und respektiert wird.