Erstes privates Flüchlings-Hilfsschiff sticht von Harburg aus in See

150310KutterHarburg - Noch heißt der Kutter, der am Lotsenkai unterhalb der FF Harburg liegt, GO 46. Am 27. März soll er und Sea-watch umgetauft werden. Am Tag danach soll der Kutter

in Richtung Mittelmeer in See stechen. Ziel sind die kleinen Flüchtlingsboote auf denen Menschen aus Afrika illegal nach Europa wollen und sich dabei oft in Lebensgefahr bringen. Die Besatzung will helfen und auf die Situation vor Ort aufmerksam machen. Das private Projekt ist von mehreren Familien aus Brandenburg initiiert worden.

Fast 100 Jahre ist der in den Niederlanden gebaute, gut 21 Meter lange, hochseetüchtige Kutter alt. Vergangenes Jahr wurde er überholt. Der Motor ist deutlich jünger als das Schiff. 1987 wurde er von MAN gebaut. Dazu wurde in Harburg eine Menge Technik verbaut.
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Wenn die Sea-watch sich Richtung Mittelmeer aufmacht, wird die acht Männer und Frauen starke Besatzung neben den Sachen für den eigenen Bedarf viele Wasserflaschen, Funkgeräte und Schwimmwesten an Bord haben. Es ist nicht das Ziel Flüchtlinge aus den Booten aufzunehmen. Vielmehr sollen Flüchtlinge, gerade die in kleinen Booten, mit Wasser versorgt und über Funk soll Hilfe geholt werden. Dazu will man Berichte, Fotos und Video nach Deutschland senden, um Druck auf die Politik auszuüben. Zudem will man Nachahmer finden und ihnen die gemachten Erfahrungen zur Verfügung stellen.

Bislang hat das Projekt zahlreiche Unterstützer gefunden. Schwieriger war es gestandene Nautischer zu bekommen, die über die nötige Erfahrung für einen solchen Törn verfügen. Die erste Etappe der Sea-watch wird nach Gibraltar führen. Im Mai will man im Mittelmeer angekommen sein. Vor allem will man im Bereich zwischen Malta der afrikanischen Küste unterwegs sein. zv