Harburg -Eigentlich sollte das ehemalige Karstadt-Gebäude, nachdem es von der Stadt Hamburg gekauft wurde, ein kreativer Hotspot werden. Doch irgendwie läuft die Sache nicht richtig rund. Während sich der Planet Harburg mit der Dependance des Harburger Museums und das Metropopolis-Kino gut etabliert haben, gibt es nun einen weiteren Rückschlag.
Nachdem die “Hamburg Kreativ Gesellschaft” im Mai 2025 ihren Rückzug aus dem Prozess für die Zwischennutzung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes in Harburg erklärt hat, streicht nun auch Suedkultur die Segel: „Suedkultur zieht sich aus dem Prozess der soziokulturellen Zwischennutzung für das ehemalige Karstadt-Gebäude zurück“, teilte Jan Schröder, Sprecher von Südkultur am Freitag mit.
Nach mehr als 300 ehrenamtlich geleisteten Stunden, über 20 Ideen, sehr vielen Gesprächen und einem ganzen Jahr Wartezeit, hat sich das Netzwerk der Kulturschaffenden im Bezirk Harburg am vergangenen Mittwochabend einstimmig dafür entschieden, nicht mehr für weitere konzeptionelle Arbeiten im ehemaligen Karstadt Gebäude zur Verfügung zu stehen, heißt es.
„Im Juni 2024 wurde SuedKultur vom Bezirksamt angefragt, ob es Ideen aus dem Netzwerk gibt, wie man die große Fläche des damals völlig leerstehenden Gebäudes kulturell beleben könnte. Sehr kurzfristig hat SuedKultur über 20 Ideen formuliert und an die Verantwortlichen bei der Sprinkenhof GmbH gesendet. Das Angebot seitens SuedKultur diese Vorschläge gemeinsam konzeptionell zu entwickeln, wurde leider in den folgenden 12 Monaten nicht angenommen“, sagt Jan Schröder.
Weiter heißt es: „Der Wunsch von SuedKultur, die erfahrene Hamburg Kreativ Gesellschaft einzubinden, wurde geprüft - am Ende scheiterte es aber an einem mangelnden Mandat, einer klaren Rolle und nicht zuletzt an der Finanzierung. Im Laufe des über 12-monatigen Prozesses wurden zwar Flächen an verschiedene Einzelhändler vergeben, die Ideen von SuedKultur aber leider nie berücksichtigt."
Schröder: „Nach dem Rückzug der Hamburger Kreativ Gesellschaft sollte nun SuedKultur die entstandene konzeptionelle Lücke schließen - leider ohne klare Rollendefinition und ohne einen Finanzierungsvorschlag der dadurch entstehenden enormen Aufwände. Ein Teil der damaligen Interessenten zur kulturellen Nutzung, sind zudem heute entweder bereits woanders untergekommen oder möchten in dem aktuell entstandenen, teils noch unklaren Gemisch aus Einzelhandelsflächen und Soziokultur, ihr Angebot nicht aufrechterhalten."
SuedKultur bedauert die Entwicklung sehr, gab es doch im Frühjahr kurzzeitig noch sehr positive Signale. Ideen waren vor 12 Monaten da und auch ein enorm hohes Maß an Motivation. Die lange Zeit, die unklaren, sich verändernden Rahmenbedingungen und fehlende finanzielle Unterstützungen führen aber nun zu dieser traurigen Entscheidung.
Ungeachtet des Rückzugs von SuedKultur steht es jedem einzelnen Kulturschaffenden natürlich frei, sich eigenständig, um Flächen zu bewerben. Als bündelnder Partner aber ist SuedKultur nicht mehr verfügbar.