Veddel – Ein Großbrand auf der Veddel mit zahlreichen Explosionen hat am Montag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt.
Am Montagnachmittag wurde der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg ein brennendes Fahrzeug in einer Lagerhalle in der Müggenburger Straße in Veddel gemeldet. Als die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle eintrafen, explodierten bereits mehrere Druckgasbehälter in der Lagerhalle.
Die Explosionen sowie die Brandintensität waren so stark, dass der Einsatzleiter sich nach einer ersten Evakuierung und der Rettung von Menschen für einen sofortigen Rückzug entschied. Zu diesem Zeitpunkt war bereits auf Grund zu hoher Gefährdung der Feuerwehrleute keine direkte Brandbekämpfung mehr möglich.
Durch die Explosionen der Druckgasflaschen wurden brennende Teile teilweise mehrere hundert Meter durch die Luft geschleudert und verursachten eine Vielzahl von weiteren Bränden. Nahegelegene Industrieflächen sowie angrenzende Nachbargebäude und Freiflächen wurden dadurch in Brand gesetzt.
Auch die nahegelegene A1 musste auf Grund herabfallender Trümmerteilemehrere Stunden voll gesperrt werden. Die Teile trafen dort vorbeifahrende Fahrzeuge, wobei eine Person verletzt wurde. Die Feuerwehr richtete einen Sperrbereich von 400 Meter ein und schickte mehrere Rettungsdiensteinheiten zur Versorgung Verletzter auf die BAB1.
Erste Erkundungsergebnisse ergaben, dass es sich bei den Druckgasbehältern um Lachgasflaschen handelte. Da sich die Einsatzkräfte der Brandstelle nicht nähern konnten, wurde eine Erkundung durch Drohnen und den Polizeihubschrauber Libelle aus der Luft durchgeführt. Dadurch konnte sich die Einsatzleitung ein Gesamtbild der Lage machen und weitere Maßnahmen zur Schadensbekämpfung veranlassen.
Durch umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen im Gefahrenbereich konnten 25 Personen in Sicherheit gebracht werden. Die betroffenen und unverletzten Personen wurden durch das Kriseninterventionsteam (KIT) des Deutschen Roten Kreuzes betreut.
Die Feuerwehr bekämpfte zunächst die Feuer im Umfeld des Großbrandes. Die direkte Brandbekämpfung im Zentrum war weiterhin durch die gut zweieinhalb Stunden andauernden Explosionen weiterhin nicht möglich.
Mit Flugfeldlöschfahrzeugen der Flughafenfeuerwehr Hamburg, mobilen Wasserwerfern der nahegelegenen Werkfeuerwehr Aurubis und durch Wasserwerfer der Polizei Hamburg konnte Schritt für Schritt trotz weiterhin andauernder Explosionsgefahr die Brandbekämpfung ausgeweitet werden und Brandherde im Inneren bekämpft werden. Der damit verbundene große Bedarf an Löschwasser stellte die Einsatzkräfte vor eine weitere Herausforderung. Über lange Schlauchleitungen und über das Löschboot Prag wurden große Wassermengen an die Einsatzstelle gepumpt.
Das Dach der Lagerhalle war bereits vor Mitternacht durch den Vollbrand des Gebäudes eingestürzt. Im angrenzend Containerlager explodierten immer wieder vereinzelt Druckgasbehälter.
Durch die Explosionen weggeschleuderte Trümmer beschädigten mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Bei einer Drehleiter durchschlugen Teile das Dach des Fahrzeugs. Einsatzkräfte wurden nicht verletzt.
Am Dienstagmorgen war das Feuer weitestgehend gelöscht. Immer noch sind rund 120 Einsatzkräfte vor Ort mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, dabei werden sie von der Flughafenfeuerwehr unterstützt.

