Vahrendorf - Die Frage, wer mit dem Bus, dem Rad oder zu Fuß zur Schule kommt, bereitet den Mädchen und Jungen der Grundschule Vahrendorf in Rosengarten kein Kopfzerbrechen. Denn für die Kinder ist es selbstverständlich, sich nicht extra von den Eltern mit dem Auto bringen zu lassen – und diesen Verzicht auf die sogenannten Elterntaxis auch im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche des Landkreises Harburg unter Beweis zu stellen. Das zahlt sich aus.
Als Auszeichnung und Lohn für ihren Einsatz bei der Aktion haben die Kinder einen Zuschuss für ihre neuen iPads erhalten. Groß war die Aufregung, als sie dazu Besuch von Landrat Rainer Rempe und Frederik Schröder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Harburg-Buxtehude, erhielten. „Eine tolle Leistung“, würdigte Landrat Rempe den Einsatz der Mädchen und Jungen und hofft, dass die positiven Effekte lange anhalten und die Kinder auch künftig den Schulweg ohne Auto zurücklegen.
Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Und dann heißt es: Eben schnell halten, die Tür auf, und das Kind läuft los – mitten hinein, in das unübersichtliche Getümmel. Das sorgt nicht selten für gefährliche Situationen: Das Problem der Elterntaxis ist an vielen Schulen Thema. Doch obwohl Eltern nur das Beste für ihre Kinder wollen, erreichen sie nach Feststellung des ADAC mit den Elterntaxis das genaue Gegenteil: Durch das Überbehüten verzögern sie die Entwicklung ihres Nachwuchses hin zu selbstständigen Verkehrsteilnehmern.
Mit einer besonderen Aktion im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche wollte der Landkreis Grundschulen sensibilisieren und dazu aufrufen, dass die Mädchen und Jungen zu Fuß, mit dem Rad oder Bus zur Schule kommen. Für jeden nicht mit dem Auto zurückgelegten Hin- und Rückweg gab es einen Mobilitätspunkt, die die Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von 4.300 Euro belohnte. „Ich finde diese Aktion sehr gut und würde mich freuen, wenn es dazu führt, dass Eltern zukünftig noch weiter auf den Bringservice verzichten“, sagt Frederik Schröder, selbst Vater eines Sohns im Grundschulalter.
Denn die positiven Effekte des autofreien Schulwegs sind sehr vielfältig. Die Kinder starten wacher in den Tag, ihre Selbstständigkeit und ihr Selbstwertgefühl werden gestärkt, sie üben sicheres Verhalten im Straßenverkehr und auch die sozialen Kontakte werden gefördert – der Schulweg wird zum Erlebnis.
Außer Vahrendorf beteiligten sich unter anderem die Grundschulen Wistedt, Hittfeld, Heidenau und Todtglüsingen daran. Die Mädchen und Jungen legten sich richtig ins Zeug, um Mobilitätspunkte zu sammeln: Fünfmal wurde die Kategorie Gold (500 Euro Preisgeld) erreicht, sechsmal Silber (300 Euro). Für die 127 Kinder in Vahrendorf und den Nachbarorten ist der autofreie Schulweg ohnehin fest verankert: Zweimal im Jahr gibt es einen autofreien Monat – und bei der Aktion im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche waren die Kinder mit besonderem Eifer dabei.

