Harburg macht`s vor: Projekt gegen Gewalt auf Fußballplätzen gestartet
Im Großen Sitzungssaal: Moderator Rolf Ludwig, Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen und Fußball-Profi Igor Matanovi? vom FC St.Pauli stellten das Projekt vor. Foto: LoPa/Bezirksamt Harburg

Harburg macht`s vor: Projekt gegen Gewalt auf Fußballplätzen gestartet

Harburg – Unter dem Motto „Harburg macht`s vor!“ fand am Montag die Kickoff-Veranstaltung des Projekts für den Harburger Fußballsport zur Eindämmung von Gewaltpotentialen auf Harburger Fußballplätzen statt. Es ist hamburgweit ein Pilotprojekt und soll viele Nachahmer finden.

Das Bezirksamt Harburg hatte Vertreter aller Harburger Fußballvereine in den Großen Saal des Harburger Rathauses geladen. Ziel des Projektes ist es, Gewaltpotenziale auf Harburger Fußballplätzen durch lokal angepasste Maßnahmen einzudämmen.

Das mehrjährige Vorhaben wird finanziell durch die Lokalen Partnerschaften für Demokratie Harburg unterstützt. Bis voraussichtlich Ende 2024 stehen Gelder aus dem Bundesprogramm Demokratie leben! zur Verfügung. Auch die Sparkasse Harburg-Buxtehude, die sich seit vielen Jahren vorbildlich für den regionalen Sport engagiert, ist als Projektpartner an Bord.

In ihrem Grußwort lud Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen die Vereine dazu ein, sich als Gemeinschaft zusammenzufinden, gemeinsame Ziele zu definieren und die passenden Wege zu finden, die Möglichkeiten zur Eindämmung von Gewalt auf den Sportplätzen auszuschöpfen. „Als Fußballer wissen Sie alle nur zu gut, welche zusätzlichen Potenziale ein funktionierendes Teamwork ermöglichen kann. Somit lebt dieses Projekt nur mit Ihrer Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Ihrer Identifikation mit den Zielen des Projekts.“

Prominente Unterstützung für das ambitionierte Vorhaben leistet Jungprofi Igor Matanović vom FC St. Pauli. Igor Matanović begann seine Laufbahn als 6-jähriger beim Harburger Turnerbund (HTB) und sicherte sich im vergangenen Januar als jüngster Torschütze im Profibereich einen Platz in den Geschichtsbüchern des FC St.Pauli. „Als ich von diesem Vorhaben des Bezirksamts gehört habe und als Pate hierfür angefragt wurde, da habe ich keine Sekunde gezögert und meine Unterstützung direkt zugesagt“, teilte der mittlerweile 18-Jährige den Anwesenden mit.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung waren dann die anwesenden Vereinsvertreter, die an diesem Abend stellvertretend für rund 80 Prozent der Harburger Fußballmannschaften im Spielbetrieb standen, gefordert. Nach einer regen Diskussion, über ein gemeinsames Verständnis von Gewaltpotenzialen auf dem Sportplatz, stellte Willy Wilkens vom Präventionsteam des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) die Instrumente vor, mit denen sein Team im Rahmen von individuell geschneiderten Maßnahmen dazu beitragen kann, angespannte Situationen bei den Vereinen nachhaltig zu verbessern.

Bereits im vierten Quartal 2021 können drei bis fünf Jugendmannschaften mit 13- bis 16-Jährigen in ganztägigen Maßnahmen gecoacht werden: Ein erster Baustein, um für die Zukunft gerüstet zu sein und cool zu bleiben, auch wenn’s mal hitzig wird.

Das Harburger Modell könnte möglicherweise eine Blaupause für weitere Projekte in- und außerhalb Hamburgs liefern. (cb)