Harburgs Kaimauern: Aufwändige Sanierung damit sie alt aussehen

110801LotsekaiBinnenhafen - Schick und alt, aber leider auch ganz schön kaputt. An den bis zu 120 Jahren alten Kaimauern im Binnenhafen hat ganz schön der Zahn der Zeit geknabbert. Sie müssen aufwändig saniert werden, damit Bauprojekte starten und

die nötige Infrastruktur zur Entwicklung der Schlossinsel gebaut werden kann.

Ein 125 Meter langes Stück Kaimauer am Lotsekai ist fast fertig. Marode Ziegel sind entfernt, jetzt werden neue gesetzt. Dabei ist die meiste Arbeit schon getan, es nur nicht zu erkennen. "Das Problem der denkmalgeschützten Kaimauern ist, dass sie nicht mehr den statischen Erfordernissen entsprechen", sagt Karsten Kieldyk, Bauleiter bei der Firma Aug. Prien welche die Sanierung durchführt. Deshalb ist hinter der eigentlichen Kaimauer der Boden ausgehoben worden. Dann rammten die Experten 140 Stahlspundbohlen in den Boden. Diese bilden eine Abschirmwand, von der Querverbindungen ausgehen, die in der alten Kaimauer verankert sind und sie so stabilisiert. Davon sieht man aber nichts mehr, die Abschirmwand ist wieder unter der Erde verschwunden. Oben auf der Grundstücksfläche entsteht eine Promenade. Die Schienen für den Kulturkran werden wieder verlegt und auch die alten Pflastersteine, die man sorgsam aufbewahrt hat, finden hier wieder Verwendung.

Das Verfahren ist ziemlich teuer. Die Sanierung der rund 125 Meter lange Strecke hat rund eine Million Euro gekostet. Dafür sieht die Kaimauer dann aber wieder auch richtig schön alt aus. Das Geld stammt aus dem Konjunkturpaket, das Hamburg 2009 wegen der Wirtschaftsflaute aufgelegt hatte.

Die nächsten Jahre wird weiter saniert. 2016 soll laut Baudezernent Jörg Penner die letzte Kaimauer im Binnenhafen angepackt werden. Ein weiterer "großer Brocken" ist bereits im kommenden Jahr dran, am Treidelweg wird die Kaimauer ab 2012 saniert. Das wird bis 2014 dauern. An der Stelle, so die Planungen, soll einmal der Beachclub seinen Platz finden, falls die Finanzbehörde das Areal, auf dem der Club jetzt am Veritaskai ist, meistbietend an einen Investor verkauft hat. zv