Harburgs Museum: Sparkasse ermöglicht Ankauf einer besonderen Sammlung
Spendenübergabe der Sparkasse Harburg-Buxtehude an das Stadtmuseum Harburg, von links: Sascha Schroeder (stellvertretender Filialleiter der Sparkasse Harburg-Buxtehude in Harburg), Jens Brauer (Leiter der Abteilung Stadtgeschichte am Stadtmuseum Harburg). Foto: Stadtmuseum Harburg

Harburgs Museum: Sparkasse ermöglicht Ankauf einer besonderen Sammlung

Harburg - Das Stadtmuseum Harburg konnte dank der finanziellen Unterstützung der Sparkasse Harburg-Buxtehude eine einzigartige Harburgensien-Sammlung aus privatem Bestand ankaufen. Über Jahrzehnte in einer Privatwohnung zusammengetragen, findet nun eine außerordentliche Vielzahl historischer Objekte, die die Blütezeit Harburgs als bedeutende Industriestadt dokumentieren, ihren Weg in die Sammlung des Museums.

Die einzigartige Sammlung wurde über viele Jahre von Herbert Karl Ueberbrück zusammengetragen. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er bei der Firma Krupp in Harburg. Im September 2020 ist Herbert Ueberbrück mit 82 Jahren verstorben. Dem Stadtmuseum Harburg war es nun möglich, die Sammlung zu übernehmen.

{image}Die Überraschung war für das Team des Museums groß, als es die 40 Quadratmeter große Wohnung betrat: Es fand ein kleines Harburg-Museum. An den Wänden hingen Schilder von Harburger Firmen wie Phoenix, Tempo, Darboven und Hilke, um nur einige zu nennen. In mehreren Vitrinen waren sorgfältig Werbeartikel und alte Verpackungen ausgestellt. Die Palette reichte vom Phoenix-Feuerzeug über Darboven-Kaffeedosen bis zur Limonadenflasche der Harburger Marke "Frisco". Eine Vielzahl von Prospekten Harburger Betriebe, Firmenansichten fanden sich hier fast schon selbstverständlich in Hülle und Fülle.

Auf den Schränken standen Bierflaschen von Harburger Brauereien und Gasthäusern, die zeitlich bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Ein Schwerpunkt der Sammlung sind Automodelle. In allen denkbaren Maßstäben und Farben standen hier Wagen der Marke "Tempo". Die Dreiräder der Vidal & Sohn Tempo-Werk GmbH mit Sitz in Bostelbek wurden seit den 1930er-Jahren weltbekannt und zu einem Harburger Markenzeichen - die komplette Modellpalette ist in dieser Sammlung vereint.

Dem Sammler Herbert Karl Ueberbrück war über den Harburg-Bezug der Objekte hinaus immer auch deren Geschichte wichtig. Zu allen Sammlungsbereichen findet sich in dem Nachlass ausführliche wissenschaftliche Literatur. Seine äußerst umfangreiche Postkartensammlung ist durch eine Vielzahl von Zeitungsartikeln und Literaturhinweisen in der Art erweitert, dass sie Harburger Stadtgeschichte über einen Zeitraum von über einhundert Jahren lebendig werden lässt.

Ebenso lang sind die Sparkasse Harburg-Buxtehude beziehungsweise die Kreissparkasse Harburg als ihr Vorgänger Teil der Stadtgeschichte Harburgs. Am 1. Oktober 1914 wurde die Kreissparkasse in Harburg gegründet, mit zunächst zwei Beschäftigten im damaligen Landratsamt in der Eißendorfer Straße. Somit besteht zu vielen Fundstücken aus der Sammlung Ueberbrück auch ein historischer Bezug. Insofern war man gerne bereit, den Ankauf der Sammlung mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro zu unterstützen.

Seit der Gründung des Stadtmuseums Harburg als heimatgeschichtliches Museum vor über 120 Jahren ist es die Aufgabe des Hauses, die Geschichte der Stadt Harburg zu erforschen und die überlieferten Objekte zu sammeln, zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Stetig finden neue Exponate ihren Weg in das Museum. Der Ankauf der "Sammlung Ueberbrück" - als solche wird sie in den Sammlungsbestand eingehen - ist ein besonderer Glücksfall. In außerordentlicher Geschlossenheit präsentiert sie Harburgensien in einer einzigartigen Auswahl.  (cb)