Landkreis - Mit Blick auf bevorstehende Hochwasserereignisse an der Elbe sieht sich die Feuerwehr im Landkreis Harburg gut für den Ernstfall gerüstet. Das zeigte eine Großübung der Feuerwehr an der Elbe, die am Sonnabend durchgeführt wurde.
Bei widrigem Herbstwetter mit starkem Regen, acht Grad Celsius und stürmischem Nordwestwind haben am Sonnabend rund 320 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Landkreis Harburg an einer großangelegten Deichverteidigungsübung an der Elbe teilgenommen. Ziel war die realitätsnahe Überprüfung der Abläufe für einen möglichen Hochwassereinsatz.
Ausgangslage: Eine kräftige Nordwestlage drückte das Wasser aus Richtung Nordsee elbaufwärts und verhinderte das natürliche Ablaufen. Gleichzeitig führten die starken Regenfälle der Vorwochen bereits zu hohen Pegelständen in Elbe und Nebenflüssen. In der Nacht zum 15. November verschärfte sich die Lage weiter: Erste Schäden und Sickerstellen an mehreren Deichabschnitten wurden gemeldet und mussten gesichert werden. Die Deichverbände waren bereits seit dem Vortag im Dauereinsatz.
Gemäß Deichverteidigungsplan forderten alle drei Deichverbände die ihnen zugeordneten Fachzüge Personalreserve der Kreisfeuerwehrbereitschaft Harburg an. Der Kreisbrandmeister alarmierte zusätzlich den Fachzug Führung & Kommunikation (F&K), der im Feuerwehrhaus Laßrönne die zentrale Koordinierungsstelle einrichtete. Von dort aus erfolgte die Einsatzführung sowie die Lagekommunikation mit allen Deichverbänden und eingesetzten Kräften.
Bereits um 8 Uhr begann die Übung mit der Alarmierung des Fachzugs Personalreserve 2. Nach und nach folgten die weiteren Züge. Die Einheiten wurden den für die jeweiligen Deichabschnitte zuständigen Deichverbänden Deich- und Wasserverband Vogtei Neuland, Artlenburger Deichverband und dem Deichverband Harburg zugeteilt.
Vor Ort unterstützten die Feuerwehrkräfte die Deichverbände bei typischen Hochwassermaßnahmenwie dem Befüllen von Sandsäcken, der Bedienung der Sandsackfüllmaschinen sowie Sicherungs- und Verbaumaßnahmen am Deich. Unterstützt wurden die Einsatzabschnitte von mehreren Ortsfeuerwehren aus dem Elbegebiet, darunter Fliegenberg, Hoopte, Laßrönne, Stöckte und Over-Bullenhausen.
Kreisbrandmeister Jörn Petersen sowie sein Stellvertreter Torsten Lorenzen machten sich im Verlauf des Vormittags an allen Übungsorten entlang der Elbe persönlich ein Bild vom Ausbildungs- und Einsatzgeschehen. Sie lobten den strukturierten Ablauf und das hohe Engagement der eingesetzten Kräfte.


