Kleingärtner des Vereins "Fürstenmoor" zeigen gern Flagge

120920FlaggeHeimfeld - Es ist noch nicht einmal fünf Jahre her, da machte der Kleingartenverein 756 „Fürstenmoor“ Schlagzeilen. Der Schrebervorstand hatte nämlich sein Veto eingelegt, als ein seit 38 Jahren in Deutschland lebender Türke mit seiner

Familie eine Parzelle pachten wollte. Erst auf Nachfrage gaben die Obergärtner zu, dass sie den Bewerbern nicht zutrauten, ihre Scholle mit der nötigen Sorgfalt zu pflegen.

 

Heute scheint bei den Gartenfreunden zwischen Bostelbeker Hauptdeich und der Straße Am Radeland ein Nachbar mit Migrationshintergrund kein Problem zu sein. Jedenfalls wird jetzt überall ganz offen Flagge gezeigt: Über vielen Gärten weht eine deutsche Flagge, hier und da aber auch eine türkische, eine portugiesische oder auch eine russische. Ja, sogar eine US-Flagge, die Stars and Stripes, ist zu sehen. Multikulti im Schrebergarten!

Wer bei Wind noch genauer hinsieht, kann sogar eine Zeitreise unternehmen. Eine der größten Deutschland-Flaggen im Kleingartenverein 756 zeigt erst dann ihr wahres Gesicht: In der Mitte von Schwarz-Rot-Gold prangen Hammer, Zirkel und Ährenkranz – die Flagge der DDR.  Dass es diesen Staat seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gibt, wird dieser Schreber auf seiner Parzelle wohl mitbekommen haben.

Noch weiter in der Vergangenheit ist ein Kollege im benachbarten Kleingartenverein 762 („Bauersweg“) unterwegs. Über seinen Beeten flattert die Flagge der preußischen Provinz Ostpreußen im Wind – Schwarzweiß mit Reichsadler. Ein paar Nachbarn sind da schon wesentlich fortschrittlicher: Sie haben die Europaflagge gehisst. mag