Kommentar: Gekaperter Protest lässt bürgerlichen Protest einfach verblassen
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Kommentar: Gekaperter Protest lässt bürgerlichen Protest einfach verblassen

Kommentar - Schade. Schade, dass linke Krawallos den Protest gegen die AfD-Veranstaltung in der Friedrich-Ebert-Halle überlagert und als Bühne für ihre kruden Beschimpfungen nahezu der gesamten Politik genutzt haben. Hilflos standen die Veranstalter der Demonstration vor der Kirche am Heimfelder Platz daneben, abseits an der Bühne, während vorn auf der Straße Rangeleien mit der Polizei, Wasserwerfer- und Pfeffersprayeinsatz stattfanden.

Für die linksautonome Szene dagegen dürfte es ein Fest gewesen sein. Mit der AfD hat man wieder ein Thema, bei dem man sich auch mal bei bürgerlichem Klientel und bürgerlichen Verbänden einklinken kann und einen Hauch vom Gefühl des Aufstands der Massen vermittelt bekommt. In der Politik ist es eben eine alte Weisheit: wenn du Leute hinter dich versammeln willst, brauchst du ein klares, gemeinsames Feindbild.

Starke Zeichen setzt man so nicht. Denn am Ende überlagern Bilder und Berichterstattung den friedlichen und legitimen Protest der anderen Demonstrationsteilnehmer. Man spielt der AfD in die Hände. Die setzt ohnehin aktuell die stärkeren Zeichen - und zwar in den Wahlprognosen.

André Zand-Vakili