Kunst gegen Kälte
Freuen sich über den gelungen Auftakt der Aktion Kunst gegen Kälte: Valerie Stricker (links), Sly und Luka Topp in der Ausstellung. Foto: Christian Bittcher
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Kunst gegen Kälte: Im Habibi-Atelier werden jetzt Bilder mit Schlafsäcken bezahlt

Harburg – Die Zahl der Obdachlosen in Hamburg steigt weiter an: Waren es bei der letzten offiziellen Zählung 2018 noch 1910 Menschen ohne Wohnung, schätzen die Experten der Sozialverbände, dass sich die Zahl mittlerweile verdoppelt hat. Auch im Bezirk Harburg soll es über 100 Menschen geben, die auf der Straße leben.

Um diesen Menschen zu Weihnachten eine kleine Freude zu machen hat Sly vom Habibi Atelier 2016 die Aktion „Kunst gegen Kälte“ ins Leben gerufen. Seit nunmehr acht Jahren können Kunstfreunde in Harburg für etwas mehr Wärme bei den Menschen sorgen, die auf der Straße leben.

Dieses Jahr haben viele Künstler aus Hamburg 160 Bilder gespendet, die seit Freitag im Habibi Atelier in den Harburg Arcaden gezeigt werden. Statt das Kunstwerk mit Geld zu bezahlen, bringen die Käufer die entsprechenden Sachspenden (Schlafsäcke und/oder Hygienepakete) mit.

Jedes Kunstwerk ist mit Symbolen gekennzeichnet, die den Wert in Form der benötigten Spenden darstellen.

Bereits der Auftakt am vorigen Wochenende war ein voller Erfolg: 15 Bilder sind allein bei der Vernissage verkauft worden. Rund 200 kunstinteressierte Gäste waren dabei und plauderten bei einem Glas Wein über die Aktion und die Kunst. Für tanzbare Rhythmen sorgte DJane Asinabingh an den Plattentellern. Am Sonnabend lautete das Motto zudem „Tattoo gegen Kälte“: Drei Künstler wie etwa Bernd Muss, stachen gegen Schlafsackspenden kleine Kunstwerke auf die Haut.

Noch bis zum 20. Dezember haben Kunst-Fans noch die Möglichkeit bei Kunst gegen Kälte mitzumachen. Auch Spenden sind jederzeit willkommen. Die Weihnachtsbescherung für Obdachlose wird Sly und sein Team am 22. Dezember durchführen.

Dann geht es in der Nacht mit zwei Bussen durch Harburg und Hamburg, um persönlich die Schlafsäcke und Hygieneartikel zu verteilen. „Ein Rundgang, der Wärme, Hoffnung und Menschlichkeit in die dunkelsten Ecken bringt“, sagt Künstler und Organisator Sly vom Habibi-Atelier.