Torsten Wild vom Büro Claussen Seggelke Stadtplaner.
Torsten Wild vom Büro Claussen Seggelke Stadtplaner beschrieb den Wettbewerb. Rund 70 Zuhörer folgten der Einladung ins Rathaus. Foto: Christian Bittcher
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Lüneburger Straße: Für sechs Millionen Euro wird die Einkaufsmeile neu gestaltet

Harburg – Alles neu in der Lüneburger Straße: Harburgs Einkaufsmeile erhält für rund sechs Millionen Euro eine Neugestaltung. Mit dreißig Jahren seit dem letzten Umbau der Lüneburger Straße hat sie das erwartbare Ende ihrer Lebensdauer erreicht und gilt als abgeschrieben. Die „neue“ Lü soll rund 40 Jahre halten: „Wir nutzen die Chance, um das ganze komplett neu zu planen“, sagte Andreas Swensson, Leiter der Tiefbauabteilung.

Um die Bürger in die Planungen mit einzubeziehen, luden die steg (Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft) und das Bezirksamt am Mittwochabend in den Großen Sitzungssaal des Rathauses ein. Rund 70 interessierte Bürger folgten der Einladung zur Auftaktveranstaltung "Bürgerbeteiligung Neugestaltung der Lüneburger Straße".

An diesem Abend wurden auch die Ergebnisse des "Innenstadtforums 2023" aufgegriffen, bei dem die Bürger bereits nach ihren Ideen und Vorschlägen gefragt worden sind.

Über den Stand der Dinge, die freiraumplanerische Neugestaltung und das Bürgerbeteiligungs-Verfahren, informierten mehrere Redner die Gäste: Daniel Boedecker (steg), Hans-Christian Lied (Harburgs Baudezernent) und Andreas Swensson (Abteilungsleitung Tiefbau) griffen zum Mikrofon.

Torsten Wild vom Büro Claussen Seggelke Stadtplaner beschrieb, wie der freiraumplanerische Wettbewerb – Kostenpunkt 200.000 Euro - zur Neugestaltung der Lüneburger Straße durchgeführt werden wird und wie die Bürger im Ideenfindungsprozess beteiligt werden. Und auch am Mittwochabend waren die Gäste aufgefordert ihre Ideen zur Lü mit Hilfe von Post-Its an unterschiedliche Stellwände zu heften.

Insgesamt ist bei dem Prozess der Neugestaltung Geduld gefragt: Im Sommer 2025 soll der Wettbewerb entschieden sein. 2026 beginnt der Umbau der Fußgängerzone, die etwa Ende 2028 in neuem Glanz erstrahlen soll.

Das Ansinnen vieler Bürger, die für „suboptimal gehaltene Zusammensetzung des Geschäfteportfolios“ in der Lüneburger Straße zu diskutieren, wurde von der steg im Keim erstickt, weil dies nichts mit städtebaulichen Maßnahmen zu tun habe und weil die steg ohnehin keinen Einfluss auf die Auswahl der Mieter durch die Grundeigner ausüben könne.

Allerdings wurde dazu erklärt, die Anrainereigentümer zu einer gesonderten Besprechung nur mit ihnen einzuladen, um für das Thema zu sensibilisieren.

Unter den Zuhörern waren auch Peter und Lühr Weber, die in der Lüneburger Straße und in den Harburg Arcaden mehrere Apotheken betreiben. Lühr Weber zog ein positives Fazit nach der Veranstaltung: „Es ist beeindruckend mit welcher geballten Kompetenz der Umbau der Lü nun angegangen wird. Besonders wichtig scheint mir ein möglichst reibungsloser Ablauf zu sein, um die ansässigen Händler nicht zu schwächen, wie es bereits in der Osterstraße in Hamburg leider passiert ist", sagte Lühr Weber gebenüber harburg-aktuell.

Die Apotheker Lühr (links) und Peter Weber waren unter den Gästen im Rathaus. Foto: cb