Harburg – Er ist ein Mahnmal aus dem 2. Weltkrieg und durch den Bau der Veloroute 10 jetzt wieder sichtbar geworden: Der Röhrenbunker am Rand des Wäldchens am Kanalplatz. Er wurde – wie zahlreiche andere Bunker im Harburger Stadtgebiet – als Luftschutzraum für die Zivilbevölkerung gebaut. Bewohner der nahen Schloßstraße oder die Arbeiter auf dem Lagerplatz am Binnenhafen konnten dort Schutz bei Bombenangriffen finden.
Am Mittwochabend wurde von der Geschichtswerkstatt Harburg im Rahmen einer kleinen Zeremonie eine Infotafel an die sichtbare Backsteinmauer neben dem Eingang am Kanalplatz angebracht. Die Tafel wurde von Künstler Werner Krömeke gestaltet, der auch schon mit mehreren großen Wandbildern Historische Arbeitswelten im Binnenhafen sichtbar machte. Außer Bildern und einem Text erhält die Tafel auch einen QR-Code, über den weitere Informationen abrufbar sind.
„Die Geschichtswerkstatt Harburg möchte den Röhrenbunker auf dem Kanalplatz als sichtbares Mahnmal aus dem 2. Weltkrieg erhalten, ihn auf Dauer einbeziehen in Rundgänge im Binnenhafen und ihn in kleinem Rahmen als Veranstaltungsort nutzen“, sagte Birgit Caumanns von der Geschichtswerkstatt und fügte hinzu: „Vor allem aber muss er erhalten bleiben als Zeitzeuge einer Vergangenheit, in der Angst, Zerstörung und Gewalt das Leben der Menschen bestimmte.“
Und ihr Kollege Klaus Barnick ergänzt: „Mit dem Krieg in der Ukraine hat das Thema eine erschreckende Aktualität bekommen, die Angst vor Zerstörung und Tod ist plötzlich auch in Europa wieder Realität.“
Um mehr über den Bunker zu erfahren, ist Birgit Caumanns auf der Suche nach Informationen: „Wir wissen leider noch viel zu wenig über den Röhrenbunker im Binnenhafen. Deshalb suchen wir Zeitzeugen oder Menschen, die aus Erzählungen etwas über diesen Bunker wissen, und bitten sie, sich in der Geschichtswerkstatt Harburg zu melden.“ Die Geschichtswerkstatt ist unter Telefon 040 / 767 57 307 zu erreichen. (cb){image}{image}