Gedenktafel in Meckelfeld erinnert an Flugzeugabsturz im Zweiten Weltkrieg
Am Dienstag wurde eine Gedenktafel an der Straße am "Seevedeich" aufgestellt und in diesem Rahmen noch einmal an das Geschehen erinnert. Foto: AMH

Gedenktafel in Meckelfeld erinnert an Flugzeugabsturz im Zweiten Weltkrieg

Meckelfeld - Am 17. Januar 2023, genau 78 Jahre nach dem Absturz eines amerikanischen Kampfflugzeugs während des Zweiten Weltkrieges, hat die Gemeinde Seevetal eine Gedenktafel in der Nähe von Meckelfeld am Seevedeich aufgestellt. Dienstag wurde die Tafel im Rahmen eines gemeinsamen Pressetermins mit dem Archäologischen Museum Hamburg enthüllt. Anwesend waren die Seevetaler Bürgermeisterin Emily Weede sowie Dr. Jochen Brandt und Ole Uecker vom Archäologischen Museum Hamburg.

Seit 2016 lokalisiert und untersucht das Archäologische Museum Hamburg in Kooperation mit ehrenamtlichen Mitarbeitern die Fundstellen von abgestürzten Kampfflugzeugen des Zweiten Weltkrieges im Landkreis Harburg. Sie werden von der Bodendenkmalpflege erfasst und als Fundplatz in das interne Geoinformationssystem eingepflegt.

Mit einem Foto aus dem Internet begann im Frühjahr 2021 die Suche nach der Absturzstelle eines amerikanischen Bombers vom Typ "Consolidated B-24 Liberator" mit der Seriennummer 42-51481. Mit Unterstützung des Seevetaler Gemeindearchivars, Arndt-Hinrich Ernst, konnten die Experten des Archäologischen Museums Hamburg verschiedene Quellen für ihre Recherche heranziehen. Sogar letzte Zeitzeugen wurden befragt. Unter anderem fand sich der Augenzeugenbericht eines jungen Seevetalers, der den Absturz mit seinen Eltern aus einem Splitterschutzgraben heraus beobachtet hatte.

Schließlich konnte der auf den Zweiten Weltkrieg spezialisierte Archäologe Ole Uecker im Herbst 2021 gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeitern des Archäologischen Museums Hamburg die Absturzstelle untersuchen, um das Geschehen anhand der im Boden verbliebenen Spuren zu rekonstruieren.

Der Bomber war am 17. Januar 1945 nach Flakbeschuss bei Meckelfeld abgestürzt und die zwölf Besatzungsmitglieder zu Tode gekommen. Etliche Funde konnten geborgen werden, die Aufschluss über den Absturzhergang, die Identität der Maschine und über das Schicksal der Besatzung gaben. Im Anschluss an die Auswertung der Funde entstand der Wunsch der Gemeinde Seevetal, in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Hamburg einen Ort des Erinnerns an die vor Ort Gefallenen zu schaffen. (cb)

Weitere Informationen zum Thema bietet das Archäologische Museum Hamburg auf seiner Webseite mit einem Klick hier!