Kurator Jens Brauer, Manja Malz von der Kinemathek und Dierk Seibt, der die Fotos zur Verfügung stellte. Foto: Christian Bittcher
Kurator Jens Brauer, Manja Malz von der Kinemathek und Dierk Seibt, der die Fotos zur Verfügung stellte. Foto: Christian Bittcher
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Neue Ausstellung im Planet Harburg: "1975 – Harburg vor 50 Jahren"

Harburg – Neue Ausstellung im Planet Harburg, der Dependance des Harburger Museums im ehemaligen Karstadt-Haus: Dort ist ab sofort die spannende Ausstellung „1975 – Harburg vor 50 Jahren“ zu sehen.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums eines wegweisenden Fotowettbewerbs, der 1975 von der „Werbegemeinschaft City Harburg“ ins Leben gerufen wurde, stellt das Museum erstmals die beeindruckenden Aufnahmen dieses kreativen Projekts vor. Der Eintritt in die Ausstellung, die bis Anfang Mai im Planet Harburg gezeigt wird, ist kostenlos.

Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Kino-Programm, das die Kinemathek Hamburg von September 2025 bis April 2026 im Veranstaltungssaal des Planet Harburg präsentiert. Das Programm knüpft in vielfältiger Weise an die Ausstellung an und bietet einen cineastischen Blick auf die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse und Veränderungen der 70er Jahre.

Nach dem erfolgreichen Start des Planet Harburg zu Beginn des Jahres bringt das Stadtmuseum Harburg nun einen neuen Kulturgenuss an diesen besonderen Ort im Zentrum Harburgs: Das Museum eröffnet die Ausstellung „1975 – Harburg vor 50 Jahren“.

Im Jahr 1975 war Harburg im Wandel begriffen. Mit dem Bau der S-Bahn, des Harburger Rings und der Fußgängerzone in der Lüneburger Straße erlebte die Innenstadt einen tiefgreifenden Umbruch, während zugleich zahlreiche gesellschaftliche Veränderungen das Land prägten. Vor diesem Hintergrund bot der Fotowettbewerb der „Werbegemeinschaft City Harburg“ den Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit, ihre Sicht auf das Leben in Harburg festzuhalten. Fast 1000 Fotos wurden eingereicht – eine beeindruckende Resonanz, die das lebendige Stadtleben und die persönlichen Geschichten jener Zeit widerspiegelt.

Die jetzt aus dem Archiv des Stadtmuseums hervorgeholten Fotografien atmen den Zeitgeist der 1970er Jahre und zeigen, wie Harburg in einer Zeit des Wandels und der Herausforderungen aussah. Die Bilder erzählen von der Alltagskultur und ganz persönlichen Momenten – ein faszinierendes Zeitzeugnis, das zum Nachdenken und Schmunzeln anregt.

Die begleitende Filmreihe der Kinemathek Hamburg umfasst etwa 40 Titel aus den 1970er Jahren sowie zeitgenössische Filme aus dem Genre des Fotofilms. Filmschaffende wie Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Rosa von Praunheim und Helke Sander haben in dieser Zeit ihre Karriere begonnen und sich durch ihre kompromisslose Auseinandersetzung mit brisanten gesellschaftlichen Themen einen Namen gemacht.

Neben der Wiederaufführung restaurierter Filmklassiker von 1975 (Jeanne Dielmann, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Im Lauf der Zeit, Der weiße Hai, Hundstage, Nashville) wird die Filmreihe über die Zeitspanne des gesamten Jahrzehnts an die verschiedenen Themenfelder der Ausstellung anknüpfen. Musikfilme (The Last Waltz, Control, Pink Floyd: Live at Pompeii, The Wiz, Saturday Night Fever, Hair) dokumentieren zusätzlich die innovative Kraft des Rock-, Funk- und Disco-Jahrzehnts, aus dem zahlreiche stilprägende Künstler hervorgegangen sind. Vorträge und Publikumsgespräche mit Filmgästen und Filmwissenschaftlern runden die Vorstellungen ab.

Beeindruckende Zeitreise in 100 Fotos ins Harburg vor 50 Jahren. Foto: cb

Werbe-Agentur-Chef Dierk Seibt initiierte damals den Fotowettbewerb und entwickelte das Logo der Werbegemeinschaft City Harburg. Foto: cb