Neues Hochwasser verunsichert Menschen in Cranz und Neuenfelde

120628LandunterNeuenfelde - Hochwasseralarm mitten im Sommer! Damit hat wohl keiner gerechnet. Und doch ist es passiert: Montagabend lief das Elbe-Hochwasser in Höhe des Estesperrwerks bis auf 2,93 Meter über Normalnull auf. 13 Zentimeter über dem Pegel, bei dem laut Hamburg Port Authority (HPA) die beiden äußeren Stemmtore des Sperrwerks dicht gemacht werden sollten.

 

Doch die Tore blieben offen. Sie ließen sich gar nicht schließen! „Angespülte Sedimente haben das verhindert“, sagt der Neuenfelder SPD-Bezirksabgeordnete Günter Piehl. Offenbar die gleiche Ursache, die im Winter schon eines der inneren Sperrwerktore lahm gelegt hatte. Wie berichtet ist es nach wochenlanger Verzögerung zur Reparatur in die Sietas-Werft verbracht worden. Eine Gefahr für das Hinterland sah HPA damals nicht. „Der Flutschutz ist durch die äußeren Tore gesichert“, beruhigte HPA-Sprecher Alexander Schwertner die Cranzer und Neunfelder. Wie sich herausgestellt hat eine gefährliche Fehleinschätzung.

Diesmal kamen die Anwohner noch relativ glimpflich davon. Trotzdem sind sie verunsichert. Günter Piehl: „Das Waser ist über die Ufer getreten, in Cranz lief ein Keller voll, am Anleger stand das Wasser auf dem Parkplatz.“ Auch auf Neuenfelder Seite sei das Land überspielt worden, an der Sietas-Werft habe es kurz unter der Kaikante gestanden.

„Warum hat die Verwaltung uns nicht gewarnt?“, fragt Piehl. Es müsse jetzt auch geklärt werden, warum die Sedimente am Sperrwerk nicht rechtzeitig entfernt worden sind, wird die Hochwasser-Schäden trage und wie die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet werden solle, wenn jetzt auch noch die äußeren Tore ausfallen? mz