Die Katzenbabys befinden sich auf einer privaten Pflegestelle des HTV und werden per Hand großgezogen.  Foto: Hamburger Tierschutzverein
Die Katzenbabys befinden sich auf einer privaten Pflegestelle des HTV und werden per Hand großgezogen. Foto: Hamburger Tierschutzverein
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Phoenix-Viertel: Fünf neugeborene Katzenbabys im Schuhkarton ausgesetzt

Harburg - Wer hat fünf neugeborene Katzenbabys im Schuhkarton ausgesetzt? Der Hamburger Tierschutzverein hat am Donnerstag einen Fahndungsaufruf gestartet. In der Nacht des 15. November um 1.30 Uhr wurden in der Maretstraße im Harburger Phoenix-Viertel fünf neugeborene Katzenwelpen, in einem Schuhkarton ausgesetzt, gefunden.

Durch die Trennung vom Muttertier und kalte Temperaturen wurde das Leben der Kleinen bewusst aufs Spiel gesetzt. Da es sich um eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz handelt, hat die Tierschutzberatung des Hamburger Tierschutzvereins Anzeige gegen Unbekannt erstattet und bittet um Mithilfe: Menschen, die die Katzenwelpen kennen oder die Aussetzung beobachtet haben, mögen sich melden. Für Hinweise, die zu der für die Tat verantwortlichen Person führen, setzt der HTV eine Belohnung von 500 Euro aus.

Da der Tod oder schwere Leiden der Tiere durch die Umstände der Aussetzung billigend in Kauf genommen wurden, handelt es sich um eine Straftat gem. § 17 TierSchG. Diese kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

Die knapp zwei Tage alten Katzenwelpen wurden durch die Trennung von ihrer Mutter und das Aussetzen in eine überlebenswidrige Umgebung erheblichen Leiden ausgeliefert: Die dringend benötigte Zuwendung durch das Muttertier und somit auch der Zugang zu Nahrung fehlten, die Außentemperatur war mit circa 5 bis 6 °C deutlich zu kalt, so dass akute Lebensgefahr bestand. Auch das Muttertier muss qualvolle Tage durchmachen, sofern sich der

Halter oder die Halterin für die Nachsorge nicht an eine tierärztliche Praxis gewandt hat: Die Katze leidet unter einem Milchstau und womöglich Entzündungen, weil sie ihre Kleinen nicht säugen kann.

Bei der Eingangsuntersuchung wurde festgestellt, dass die Welpen geschätzt am 13. November geboren wurden und der Rasse Europäisch Kurzhaar angehören. Ihre Augen waren noch geschlossen und bei allen war noch trockene Reste der Nabelschnur vorhanden. Es handelt sich um zwei weibliche und drei männliche Kätzchen, deren jeweiliger Ernährungszustand gut bis mäßig war. Bei allen Katzenwelpen wurde eine Blasenentzündung diagnostiziert.

Die Katzenbabys befinden sich auf einer privaten Pflegestelle des HTV und werden per Hand großgezogen. HTV-Tierschutzberaterin Marieke Hochmann: „Zum Glück wurden die Katzenwelpen gerade noch rechtzeitig gefunden. Wir danken den Findern, die beherzt gehandelt haben – sowie der Pflegestelle, die sich jetzt um die Kleinen kümmert. Wir hoffen sehr, dass diese Tat aufgeklärt wird.”

Personen, die Hinweise zu den Kätzchen, einem Muttertier, dass kürzlich geworfen, aber keine Welpen hat, oder Tatverdächtigen geben können oder sonstige Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden: Bitte wenden Sie sich umgehend an das Hinweistelefon der Polizei unter (040) 4286-56789, an die Stadtteilpolizei oder an die HTV-Tierschutzberatung (täglich von 10 bis 14 Uhr telefonisch unter (040) 21 11 06-25 oder per E-Mail an tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de