Politiker schenken der Säuferszene vom Rathausplatz ein "Sofa"

110525TRszeneHarburg - Die Säuferszene vom Rathausplatz bekommt ein "Sofa". Den Namen hat Jürgen Heimath, Chef der SPD-Fraktion aus Kiel mitgebracht. Dort ist es ein Raum für Säufer, die dort ungestört der "Freizeitbeschäftigung des Trinkens" nachgehen,

wie Heimath es nennt. Mit Öffnungszeiten und ohne den harten Stoff wie Wodka. Dazu soll es ein Angebot zur Beratung in Sachen Arbeitsplatz geben.

Das ist sein Plan um die Säufer vom Rathausplatz zu locken. Heimath ist in "großer Sorge" um den Platz, um den herum man bereits die komplette Botanik gestutzt hat, um zumindest das Aftersauf-Pinkeln zu erschweren. Es sei aber "kein Desaster", was sich auf dem Rathausplatz entwickelt hat, findet Ex-Pastor und SPD-Mann Bernd Kähler.

Was außer dem netten Angebot gegen die Szene wirken könnte, kann sich Heimath nicht so richtig vorstellen. Nichts habe bislang dazu geführt, dass die Szene auflöst, so seine Feststellung. Viel getan hat man bislang nicht, zurzeit beschränkt man sich auf das Verpulvern von Steuergeld. 100.000 Euro, vor allem aus dem EU-Topf, werden in ein Projekt investiert, dass Trinker von der Pulle an den Arbeitsplatz bringen soll.

In der Sicherheitskonferenz wurde intern seitens Projektmitarbeitern berichtet, dass es gelungen sei acht Personen in Arbeit zur bringen. Die Angaben seien aber "sehr schwammig gewesen", wie Ernst Hornung von der CDU sich erinnert. Dreiviertel der Szene sei so ohnehin nicht zu erreichen, weil sie nicht mehr arbeitsfähig ist.

Unterstützung für einen Saufraum kommt die SPD von der GAL. Auch wenn man dort nicht an den nachhaltigen Erfolg glaubt. "Interessante Einrichtung" nennt Heinke Ehlers das Projekt "Sofa". Allerdings gibt sie zu bedenken, dass die Probleme meistens Abends anfangen, wenn die "Freizeitbeschäftigung Trinken" die Teilnehmer voll und laut gemacht hat. Sie zweifelt auch, dass das Säufer-Cluster Rathausplatz, auf dem mittlerweile verschiedenste Gruppen ihr jeweiliges Revier gefunden haben, in einen Raum zusammenführen läßt. Nur Ernst Hornung wundert sich, "das man immer über das Befinden dieser Leute nachdenkt und wie sie in aller Ruhe ihre Getränke einnehmen können". zv