Schaulandt: Eine architektonische Kuriosität wird abgerissen

110928SchaulandtNeuland - Es ist das Ende eines Architektur-Unikums. Am Großmoorbogen wird das Schaulandtgebäude abgerissen. Der schräge, von den Architekten Gerkan, Marg und Partner entworfene Würfel sorgte 1982 für Furore. Es war ein architektonischer Gag aus 52 Stahlstützen, ummantelt von geriffeltem Blech. Das Innenleben karg, aber dem Zeitgeist entsprechend, war es ein Magnet für Fans von Elektronikartikeln.

Zur Eröffnung gab es erstmals bundesweit einen Videorekorder, der unter 1000 Mark kostete. Gründer Thomas Wegner verkaufte später an den Karstadt-Hertie-Konzern. 2003 übernahm MediMax den schrägen Würfel, aber schon 2009 verschwand die Filiale sang- und klanglos.

Jetzt ist auch für das Gebäude, das seitdem leer stand, die Zeit abgelaufen. Interessenten an dem schiefen 110928Schaulandt2Kubus gab es immer wieder. Auch das Backhaus Weidemann liebäugelte mit der Immobilie. Das Rennen machte jedoch Brillux, ein Hersteller für Farben, der in der Nähe einen gemieteten Laden hat. Jetzt wird die architektonische Kuriosität, die den Standort weit über die Grenzen Harburgs bekannt gemacht hatte, abgerissen. Der Bau hatte seine Zeit, heute ist das Konzept aber nicht mehr zeitgemäß.

Die Firma Moß aus Lingen filetiert den schiefen Bau. Die Außenwände sind bereits verschwunden und geben einen Blick ins Innere des ehemaligen Elektronik-Tempels frei. Selbst die Lampen hängen noch. Zwei Wochen, so die Ansage, wird der Abriss dauern. Dann ist ein Stück schräger Architektur nur noch Geschichte. Für Briillux wird ein Neubau erstellt. zv