Harburg - Der Kulturkiosk an der Blohmstraße ist etwas ganz besonderes. Und das in mehrfacher Hinsicht: Die „Trinkhalle
seit 1876“, so wurde der Kiosk jahrzehntelang genannt, ist Kult und zählt zu den ältesten ihrer Art. Zum anderen ist er mit seinen sechs Quadratmetern eine der kleinsten Kulturstätten Hamburgs.
Und jetzt ist er zudem Träger des Denkmalpreises des Museumsvereins Harburg. Die Auszeichnung ging an den Verein Trinkhalle seit 1876 der aus Bianca Blomenkamp, Gorch von Blomberg, Timo Blume, Birgit Caumanns und Werner Pfeifer besteht. Diese Harburger Kulturschaffende setzten sich dafür ein, dass dieses Relikt des Binnenhafens nicht einfach verschwand.

Mit der jährlichen Vergabe des Denkmalpreises will der Museumsverein das Engagement der Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude anerkennen, die zum Erhalt historischer Bausubstanz in Harburg beitragen.


„Das Flair des Harburger Binnenhafens ist geprägt von einer Mischung aus Wohnen und Arbeiten, moderner Architektur und historischen Gebäuden. Zu seinem besonderen Charme gehören auch so schrullige Kleinode wie das Kiosk. Der Museumsverein Harburg hat sich in diesem Jahr bei der Verleihung seines Denkmalpreises für das Kulturkiosk in der Blohmstraße entschieden, da der Erhalt solcher kleiner Objekte im Nebeneinander von moderner Architektur und historischer Bebauung besonders wichtig ist“, sagte Hornberger weiter.
Die „Trinkhalle seit 1876“ war jahrzehntelang ideal an der direkten Verbindung zwischen der Harburger Innenstadt und dem Anlegeplatz für Dampfschiffe an der Süderelbe gelegen. Sowohl für die Schiffspassagiere als auch für die Hafenarbeiter wurde der Kiosk zu einer beliebten Versorgungseinrichtung. Legendär war viele Jahre lang die Pferdewurst, die aus der Kiosk-Klappe heraus verkauft wurde. (cb)

Denkmalpreis: Professor. Dr. Peter Hornberger und Bianca Blomenkamp befestigen die Plakette an dem Kulturkiosk. Foto: Christian Bittcher