Wasmerstraße: Überraschend Geld für Brückenschlag "entdeckt"

120406BarbaraRHarburg - Seit mehr als zwölf Jahren klafft zwischen der Siedlung Kanzlershof und der Wasmerstraße auf Wilstorfer Seite eine riesige Lücke. Mit einem Federstrich hatte Bausenator Eugen Wagner („Beton-Eugen“) 1999

das Schicksal der schmalen, aber mehr als hundert Meter langen Straßenbrücke über die Eisenbahngleise besiegelt. Das Geld für die dringende Sanierung hatte er nicht übrig, und es gab in den letzten Jahren angesichts immer knapper werdender Finanzmittel auch keine Hoffnung auf einen Lückenschluss.

Die Brücke wurde damals abgerissen und die Wasmerstraße wurde von beiden Seiten zur Sackgasse. Damit gab es auch keine Verbindung mehr zwischen der Siedlung Kanzlershof an der Straße Kanzlerhof und Wilstorf auf der südlichen Seite der Bahngleise.

 

Jetzt plötzlich scheint Geld für die Anbindung da zu sein. Darauf hat Garten- und Landschaftsarchitektin Barbara Runtsch (Foto) die staunenden Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz hingewiesen. Im Auftrag der Umweltbehörde arbeitet die Architektin seit einigen Jahren an einer Wegführung des „2. Grünen Rings“. Er soll auf einer Gesamtlänge von rund 100 Kilometern die Hamburger Innenstadt in einem Abstand von acht bis zehn Kilometern umschließen und so wertvolle Grünflächen im Großstadtdschungel vernetzen. Eine echte Herausforderung für gut durchtrainierte Fußgänger und Radfahrer.

Im Harburger Osten führt der Ring von der Außenmühle bis zum Neuländer See. Überall hat Barbara Runtsch Kompromisse machen müssen, um einen durchgehenden Ring anzulegen. Aber vor der riesigen Lücke zwischen Kanzlershof und Wasmerstraße hat sie kapituliert: „Da führt kein Weg dran vorbei. Die Brücke muss gebaut werden.“ Das Geld dafür sei vorhanden – nachzulesen in einem Bericht der Umweltbehörde zum 2. Grünen Ring aus dem Jahr 2001.

GAL-Fraktionschef Ronald Preuß jubilierte. Hatte er doch gerade erleben müssen, dass sein Antrag zum Wiederaufbau der Brücke in der Bezirksversammlung keinen Gefallen bei der Mehrheitsfraktion fand. Die überwies den Antrag in den Ausschuss, wo er in aller Stille „beerdigt“ werden sollte. Und nun die Kehrtwende – dank Barbara Runtsch. Inzwischen unterstützt auch die SPD den Antrag der GAL. „Ich habe das schon immer gefordert“, sagt der SPD-Bezirksabgeordnete Torsten Fuß. mz