Wilstorf - Kommt jetzt doch eine Schwimmhalle für Harburg? Der Wille ist da. Nur das Geld fehlt - noch. Im zuständigen Ausschuss der Bezirksversammlung kündigte Staatsrat Michael Pollmann (Grüne) an, dass man jetzt doch eine Schwimmhalle in Harburg plant. Die Einschränkung: Die Realisierung hängt von der Finanzierbarkeit ab. Und die ist bislang nicht in trockenen Tüchern.
Das ist geplant: Auf dem Gelände des Midsommerlandes soll neben dem Hauptgebäude in Richtung Parkplatz eine Halle mit vier 25-Meter-Bahnen und Sprungturm gebaut werden. Das soll im Rahmen der anstehenden umfangreichen Sanierung des Freizeitbades passieren. Baubeginn wäre 2023. 2025 wäre die Halle fertig.
Genutzt würde die Halle für Schul- und Kinderschwimmen, von Vereinen und für Gesundheitsschwimmen. Schnickschnack, den das Freizeitbad "nebenan" ausmacht, wird es nicht geben.
Für die Richtungsänderung bei der Planung hat man einen wichtigen Faktor über Bord geworfen. Die "Bedarfsermittlung". Die hatte bislang angesichts anderer Bäder, vor allem die per S-Bahn schnell zu erreichende Schwimmhalle Inselpark in Wilhelmsburg, keinen Bedarf für Harburg gesehen.
"Wir werden die neue Halle mit in die Planungen einbeziehen und auch eine entsprechenden Bauantrag stellen", so Michael Dietel, Sprecher von Bäderland. Aus Sicht des stadteigenen Unternehmens wäre es sinnvoll schnell die Finanzierung zuzusagen. "Der Bau gleichzeitig mit der Sanierung bringt auch viele Synergieeffekte, die Kosten sparen", so Dietel.
Jetzt ist Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Zug. Er soll bereits signalisiert haben, dass er dem Bau einer Schwimmhalle in Harburg positiv gegenüber stehe.
"Es ist ein erster großer Schritt in Richtung eines zusätzlichen Schwimmbeckens für das Midsommerland", heißt es von den Grünen. Von der SPD hieß es, man "begrüße das Bekenntnis zur weiteren Planung". "Die Ankündigung ist eine gute Nachricht für den Schwimmsport in Harburg", so der Fraktionsvorsitzende Frank Richter. "Wichtig ist uns dabei vor allem, dass die Harburger Schulen dann in Harburg die Möglichkeit bekommen, das Schulschwimmen durchzuführen, das für viele Kinder immens wichtig ist, da es häufig die einzige Möglichkeit ist, Schwimmen zu lernen. Dadurch können zum Teil lange Fahrtzeiten nach Wilhelmsburg eingespart werden.”
Und was sagt die Initiative Yes - We Swim, die ein erfolgreiches Bürgerbegehren auf den Weg gebracht hatte, später aber mit dem Versuch eine Schwimmhalle durch Spendengelder zu finanzieren, gescheitert war. "Das hört sich bislang sehr gut an", sagt deren Vorsitzende Juliane Eisele. "Wir freuen uns riesig und sind sehr guter Hoffnung. Für die Harburger wird eine Schwimmhalle ein absoluter Gewinn. Die Stadt tut der Bevölkerung damit etwas wirklich Gutes." zv