Arbeitsmarkt: Zahlen lassen verschiedene Deutungen zu
Die Agentur für Arbeit am Harburger Ring. Foto: Andre Zand-Vakili

Arbeitsmarkt: Zahlen lassen verschiedene Deutungen zu

Harburg – Für ganz Hamburg meldet Sönke Fock, Leiter der zentralen Arbeitsagentur, den niedrigsten Aprilwert seit 1993. Und auch aus dem Bezirk Harburg

werden erfreuliche Zahlen gemeldet: Ende April waren 7302 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 79 weniger als vor einem Monat und sogar 211 weniger als vor einem Jahr. Also alles gut?

Diese Zahlen geben die Lage auf dem Arbeitsmarkt nur unvollständig wieder. Denn im April meldeten sich in Harburg 1899 Frauen und Männer arbeitslos, gleichzeitig beendeten allerdings auch 1992 Personen ihre Arbeitslosigkeit – also viel mehr Einzelschicksale als so ein marginaler Rückgang von 79 Personen vermuten ließ!

Eine andere Zahl erweitert das Bild von der aktuellen Situation noch einmal: Seit Jahresbeginn gab es in Harburg insgesamt 7684 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 307 im Vergleich zur gleichen Zeitspanne in 2016. Dem gegenüber stehen 7519 Abmeldungen von Arbeitslosen, 344 mehr als vor einem Jahr. Das alles spricht vor allem dafür, dass immer mehr befristete Arbeitsverträge geschlossen werden – nicht gerade eine Beruhigungspille für die Betroffenen.

Bei Ines Rosowski, Leiterin der Arbeitsagentur in Harburg, sind im April 394 Arbeitsstellen neu gemeldet worden. Immerhin 124 mehr als vor einem Jahr. Gute Chancen für Frauen und Männer gibt es in diesen Bereichen: Altenpfleger/Altenpflegehelfer, Chemielaboranten, Erzieher, Fachkräfte Lagerlogistik/-wirtschaft, Gebäudereiniger, Hausmeister, Hauswirtschafter, Kassierer, Köche und Medizinische Fachangestellte. ag