Moorburg - Bilderbuchsprengung in Moorburg. Um kurz nach 10 Uhr knickte nach einem Knall der Kamin der Rauchgasentschwefelungsanlage ein und stürzte, wie berechnet, in das vorbereitete Fallbett. Die Sprengung ist ein weiterer Schritt in Richtung Wasserstoffstandort auf dem Areal des ehemaligen Kohlekraftwerks.
Die Vorbereitungen hatten bis Samstagabend gedauert. Der Schornstein, eine Stahlkonstruktion, war an wichtigen Stellen destabilisiert worden. An vier Stellen wurde der Schornstein für eine Hohlsprengung vorbereitet. Das bedeutet, dass an 28 Stellen die Ladungen im inneren der hohlen und mit Wasser gefüllten Stahlträger platziert wurden. So knickte der Schornstein nach der Sprengung der insgesamt 160 Kilo Sprengstoff in die gewünschte Richtung ein.
Beteiligt waren an der von der Firma Hagedorn und den Hamburger Energiewerken durchgeführten Aktion rund 100 Leute. Neben dem Sprengteam waren Angehörige des THW, des DRK oder der Polizei vor Ort. Das Gebiet um das Kraftwerk war für die Sprengung weiträumig abgeriegelt. Straßen waren gesperrt.
Mit vor Ort waren Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und ihr Senatskollege Jens Kerstan (Grüne). Für sie ist der 100-MW-Elektrolyser zur Herstellung von Wasserstoff, der auf dem Gelände entsteht, ein wichtiger Baustein für die Energieversorgung der Zukunft in Hamburg.
Der gekippte Schornstein wird zerkleinert und recycelt. Bereits verschwunden sind das Gipskreislager und die dazugehörigen Gebäude oder Teile der Aschesiols. Noch zurückgebaut werden die großen Kohlekreislager oder das eigentliche Kesselhaus. zv