Harburg - 510 Hektar ist das Reich von Revierförster Bernd Schulze groß. Es erstreckt sich vom Vahrenwinkelweg über die Autobahn hinweg bis an die Landesgrenze. Was kaum einer weiß: Dort gibt es sogar wieder Urwälder.
Monokulturen, die lange als besonders ergiebig für die Holzwirtschaft galten, sind aber passé. Schulze und sein Kollege Gido Hollmichel, Revierförster in Hausbruch, suchen nur einzelne Bäume heraus, die gefällt werden. So sieht der Wald auch im bewirtschafteten Teil wie ein richtiger Wald aus. Das hat momentan einen weiteren Vorteil. Die Holzpreise sind im Keller. Bei dem Waldbewirtschaftungskonzept können das die Revierförster einfach aussitzen.
Gehofft wird dafür auf mehr Besucher. Denn der Wald in Harburg hat einiges zu bieten. Er ist nicht nur von urwüchsiger Erscheinung. Die Eiszeit hat auch die Harburger Berge erschaffen, auf denen der Wald steht. Wandern ist hier nicht nur schön, es ist auch erwünscht. "Wir wollen ihn nicht zu einem Refugium machen, dass nicht vom Mensch betreten werden darf", sagt Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg. Ganz im Gegenteil. Das Waldgebiet soll besser als Naherholungsgebiet angenommen werden. Die Revierförster sollen dafür sorgen, dass der Wald dabei erhalten bleibt.
Für Besucher hat das Gebiet noch einige Überraschungen parat. So findet sich westlich vom Eißendorfer Waldweg eine mächtige Douglasie, deren Stamm mit seiner dicken Rinde gigantisch wirkt. Diese eigentlich in Nordamerika beheimatete Baumart wurde vor etwa 135 Jahren gepflanzt. 55 Meter war der Baum einmal hoch bis 1990 die Spitze bei einem Sturm abbrach. Jetzt ist der Baum mit seinen 25 Metern immer noch ein Riese. (zv)