Franca Löntz-Krug von Nidda, Matthias Mechlem und Katrin Schmidt betreiben Geschäfte in der Hölertwiete. Foto: Christian Bittcher
Franca Löntz-Krug von Nidda, Matthias Mechlem und Katrin Schmidt betreiben Geschäfte in der Hölertwiete. Foto: Christian Bittcher

Karstadt-Schließung: Stimmung in der Hölertwiete zwischen Bangen und Hoffen

Harburg – Der Schock über die Nachricht der Karstadt-Schließung sitzt bei den Harburgern tief. Wie berichtet werden im Harburger Warenhaus im Juni die Lichter ausgehen. Die Einkaufsachse Karstadt-Hölertwiete-Wochenmarkt ist vor allem bei den alteingesessenen Harburgern sehr beliebt.

„Parken und Einkaufen bei Karstadt, dann ein Bummel durch die Hölertwiete und abschließend die frischen Dinge vom Wochenmarkt kaufen. Das war vor allem sonnabends bei den älteren Kunden ein beliebtes Ritual“, sagt Matthias Mechlem, der mit seiner Frau Cathrin die Goldschmiede in der Hölertwiete führt. „Gerade für die Älteren, die nicht im Internet bestellen, ist die Karstadt-Schließung ein großer Verlust. Ob und wie sich das Ganze auf die Hölertwiete auswirkt, bleibt abzuwarten.“

Ebenso wie die anderen Betreiber der rund 15 zumeist inhabergeführten Geschäfte ist er über die Nachricht und die Auswirkungen auf die umliegende Geschäftswelt sehr beunruhigt. 

So auch die Inhaber der Buchhandlung am Sand: „Während momentan die Situation geschäftlich eher mulmig ist, bin ich privat über die Karstadt-Schließung sehr traurig“, sagt Chefin Katrin Schmitt und ihr Mann Georg Schmitt ergänzt: „Wir haben uns vor drei Jahren an diesem Standort vergrößert. Wir hoffen, jetzt natürlich, dass sich die Struktur aus den Geschäften in der Hölertwiete in Verbindung mit dem Wochenmarkt als stabil erweist.“

„Karstadt war und ist für Harburg und die Kunden wichtig, denn es gab dort von Nähzeug über Töpfe und Schreibwaren fast alles für den täglichen Bedarf“, sagt Matthias Mechlem. „Auch meine Quittungsblöcke und bestimmte Nähartikel hatten sie immer vorrätig.“  

Franca Löntz-Krug von Nidda, Inhaberin des Friseurs Intercoiffure Löntz in der Hölertwiete, wünscht sich jetzt ein schnelles Handeln aller Beteiligten. „Einen jahrelangen Leerstand, wie im Harburg Center am Ring, darf es nicht noch einmal geben“, sagt sie und ergänzt: „Der erneute Wegfall eines Traditionsgeschäftes ist traurig für Harburg. Irgendwie ist man mit damit ja groß geworden“.   cb