Die alte Telefonzelle auf dem Kanalplatz. Foto: zv
Die alte Telefonzelle auf dem Kanalplatz. Foto: zv
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Alte Telefonzelle: Einfach nur Gaga oder tolles Kunstprojekt zur Stadtentwicklung?

Harburg - "Hey" ruft eine junge Frauenstimme. "Was bedeutet der Binnenhafen für dich", will sie dann wissen. Der auf locker-flockig gemacht Anquatschspruch soll Leute auf dem Kanalplatz in eine alte, grün angepinselte Telefonzelle locken. Es ist ein record-o-mat.  Ein watt?

Es ist so etwas wie ein Kunstprojekt, mit dem vielleicht man die sonst  eher mau oder rein von Interessengruppen und Verbänden genutzte "Bürgerbeteiligung" auf etwas breitere Füße zu stellen möchte. Vielleicht ist es auch lediglich eine Art Alimentierung von Kunst die in den Kram passt.

Zumindest ist es nicht nur normale Kunst. Eine der beiden Frauen, die sich das Ding ausgedacht haben, wird "freie Sozial-Künstlerin" tituliert. "In ihrer Arbeit nehmen auditive-Arbeits-Atmosphären, die klingende Lebenswelt im Sinne des SoundscapeBegriffs und psychogegografische Ansätze eine zentrale Rolle ein", schreibt ein Theater über die Sozial-Künstlerin. Watt?

In Harburg soll man in die grüne Zelle gehen, um Anregungen und Ideen einzusprechen. Und dann? "Der record-o-mat nimmt sich das Klangmaterial, fragmentiert die Beiträge, vermischt sie mit Aufnahmen anderer und generiert dadurch eine sich ständig wandelnde Klang-Skulptur, die unmittelbar auf Interaktionen reagiert", schreiben die Frauen über das Ding. Oha.

Die Ergebnisse sollen in das  Integriertee Entwicklungskonzept Harburger Binnenhafen einfließen. Die kann man sich schon mal aus Lautsprechern an der Telefonzelle, die den Kanalplatz beschallen, fragmentartig anhören. Die Zelle soll dort noch bis zum 3. Juli stehen.

Dazu passend gibt es am 27. Juni eine "gläserne Werkstatt", bei der in der TuTech in der Harburger Schloßstraße Vertreter des Bezirksamtes und vom Gebietsentwickler von 16 Uhr bis 19 Uhr für Fragen zur Verfügung stehen. zv