Sarrazin und Schneider: Was machen jetzt die Wahlverlierer
Manuel Sarrazin und Uwe Schneider. Foto: André Zand-Vakili

Sarrazin und Schneider: Was machen jetzt die Wahlverlierer

Harburg - Manuel Sarrazin von den Grünen und Uwe Schneider, das sind die beiden Bundestagskandidaten, die sich im Fall Sarrazin große, im Fall sSchneider wohl eher ein Fitzelchen Hoffnung gemacht haben, in den Bundestag gewählt zu werden.

Beide haben es nicht geschafft. Sarrazin scheiterte nicht nur mit dem Direktmandat, sondern auch mit seinem aussischtsreichen Platz auf der Landesliste.

Wie geht es für sie weiter?

Der 39 Jahre alte Sarrazin ist Polit-Profi. Mit 16 trat er bei den Grünen ein. Schon ein Jahr später war er im Vorstand der Harburger Grünen. Mit 22 wurde er Bürgerschaftsabgeordneter.

2008 wechselte er als Nachrücker für Anja Hajduk als Bundestagsabegordneter nach Berlin. Das bringt ihm eine finanzielle Absicherung. Ausgeschiedenen Bundestagsabgeordneten steht nach ihrem Ausscheiden pro Jahr Mitgliedschaft im Bundestag jeweils ein Monat ein Übergangsgeld in Höhe der Diäten zu. Im Fall Sarrazin sind das 13 Monate über je 10.012 Euro und 89 Cent.

Im "richtigen Leben" sieht es eher flau aus. Nach 22 Semestern Studium ist er seit 2013 Historiker. Es gibt diverse Ämter und Mitgliedschaften. Unter anderem als Präsident der der Südosteuropa-Gesellschaft, die sich um die Förderung wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Beziehungen zu den Staaten Südosteuropas kümmert. Finanziert wird sie vom Auswärtigem Amt.

Sarrazin selbst ging am Wahltag baden, er schwamm zum Wahllokal, und anschließend auf "Tauchstation". Eine Anfrage über seine Zukunftspläne über sein noch besetztes Büro in Berlin ließ er bislang unbeantwortet. Aus seinem Umfeld hieß es, er "habe Angebote". Insider gehen davon aus, dass etwas "Passendes" gefunden werde - möglicherweise im nächsten Regierungsapparat.

Für Uwe Schneider, als Kreisvorsitzender der CDU ehrenamtlich und regional unterwegs, stellen sich solche Fragen nicht. Er arbeitet als Jurist. Politisch macht er weiter und will auch in vier Jahren bei der nächsten Bundestagswahl, trotz des schlechten Ergebnisses bei dieser Wahl, als Direktkandidat antreten. "Mehr war nicht drin", sagt Schneider zu den 16,9 Prozent der Erststimmen, die er bekam. "Der Bundestrend hat komplett durchgeschlagen." Die Erfahrungen aus dem Wahlkampf verbucht er auf der Habenseite. "Ich habe viele Einblicke erhalten und Kontakte geknüpft, von denen ich weiß, wie ich sie in vier Jahren nutzen werde", so Schneider.