Heimfeld - Nach der Entführung ihrer zwei und drei Jahre alten Söhne aus dem Kinderschutzzentrum am Eißendorfer Pferdeweg fahndet die Polizei kurz auch mit einem Foto öffentlich nach dem Vater. Kurz danach der Erfolg. Die Mutter und die beiden Jungen wurden im Bereich Bottrop angetroffen. Dort hatte sie die Polizei auch vermutet. Die beiden Kinder, so hieß es aus der Polizei, sind wohlauf.
Es sei ein "entscheidender Hinweise" gewesen, der die Polizei zu einer Wohnung in Bottrop geführt hatte. Dort sollen die Mutter und die Inder Unterschlupf gefunden haben. Als die Beamten eintrafen, war niemand da.
Die Wohnung wurde überwacht. Als dann die Mutter mit ihren beiden söhnen zurück kam, griffen die Beamten zu. Die Kinder kamen in die Obhut des dortigen Jugendamtes. Die Mutter blieb auf freiem Fuß. Der leibliche Vater, der getrennt von der Mutter und seinen Kindern lebte, war nicht dabei.
Er hatte aber bei der "Entführung" der Kinder eine wichtige Rolle gespielt. Der 24-Jährige, der in Bottrop wohnt, war am war am Mittwochvormittag mit der von ihm getrennt lebenden Mutter (35) der beiden Jungen in der Einrichtung aufgetaucht. Der leibliche Vater hatte einen Besuch angemeldet, da der kleinere Sohn seinen zweiten Geburtstag hatte. Die Mutter, nach der ebenfalls öffentlich von der Polizei gefahndet wird, war unangemeldet mitgekommen. Beide hatten ihre Kinder genommen und waren mit ihnen, ohne aufgehalten zu werden, verschwunden.
Die Kinder waren, so schreibt es die Mutter, ihr am 28. ´Februar vom Jugendamt entzogen worden. Vorausgegangen war nach Erkenntnissen der Behörden ein Suizidversuch der Frau in ihrer Wohnung in Altona mit Gas. Zu dem Zeitpunkt sollen auch die beiden Jungen in der Wohnung gewesen sein.
Die 35-Jährige war danach in psychiatrischer Behandlung. Einen Einweisungsbeschluss hatte es nicht gegeben. Die Mutter hatte offenbar befürchtet, dass ihr vom Jugendamt endgültig das Sorgerecht entzogen wird.
Nach der Flucht aus der Einrichtung in Heimfeld hatte die Polizei im großen Stil nach den Eltern und den beiden Jungen gefahndet. Mehrere Tage erfolglos. Auch das Hinweisaufkommen in dem Fall soll zunächst eher "spärlich" sein.
Ermittler der Kripo in Harburg, die für den Fall zuständig sind, gingen schnell davon aus, dass sich die Gesuchten in das Umfeld des 24-Jährigen abgesetzt haben. Aktuell ist der Raum Bottrop von besonderen Interesse für die Polizei.
Die Fahndung nach den beiden Eltern führt die Polizei zur Gefahrenabwehr durch. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Mutter in einem psychischen Ausnahmezustand befindet und die Kinder in Gefahr sein könnten. zv